Duisburg Jetzt wird Streusalz knapp

Duisburg · Die "Schneewalze" hat Duisburg recht unspektakulär überstanden, doch schon am Freitag überzog Dauerschnee die Straßen. Den Wirtschaftsbetrieben geht das Salz aus. Einzig die Tiere im Zoo lässt dies kalt.

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Die Duisburger Wirtschaftsbetriebe sind seit Donnerstag im Dauereinsatz. Zwar blieb das erwartete Chaos mit der "Schneewalze" am Donnerstag aus, doch schon am Freitag sorgte Dauerschnee wieder für rutschige Straßen und glatte Bürgersteige. Doch langsam geht den Wirtschaftsbetrieben das Streusalz aus, und von den nachbestellten 1800 Tonnen wird vorerst nichts ausgeliefert.

"Wir haben von anfänglich 3800 Tonnen jetzt noch 1000 Tonnen übrig. Das bringt uns garantiert übers Wochenende, doch für nächste Woche sieht es kritisch aus", erklärte gestern Silke Kersken von den Wirtschaftsbetrieben. Bei den Salzlieferanten gäbe es zurzeit einen Lieferstopp — es geht also kein Salz an die Kommunen raus. "Im Moment bekommen wir nur kleckerweise Nachlieferungen, ob und wann wir neues Streusalz bekommen, bleibt offen", heißt es weiter.

Und so könnten glatte Straßen in der kommenden Woche für eine erhöhte Unfallgefahr sorgen. Für den angekündigten Chaos-Donnerstag jedoch fällt die Bilanz der Duisburger Polizei relativ ruhig aus: Nur 17 witterungsbedingte Unfälle mit einem Gesamtschaden von rund 19 000 Euro und einem schwer verletzten Radfahrer, der jedoch angetrunken war, gab es, so ein Sprecher der Polizei. Von vier Uhr morgens am Freitag bis circa 14 Uhr Nachmittags kam es zu 30 weiteren Unfällen mit lediglich drei leicht verletzten Personen und einem Gesamtschaden von mindestens 22 000 Euro. Auch die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) reagiert auf das extreme Wetter. Da die Kälte vorerst anhalten soll, öffnet sie den Zugang zur U-Bahnstation an der Ostseite des Hauptbahnhofs und bietet so obdachlosen Duisburgern einen Schutz vor Kälte.

Wem die niedrigen Temperaturen weniger ausmachen als den Kälte geplagten Duisburgern, das sind überraschenderweise die Exoten im Duisburger Zoo. Denn auch wenn es viele nicht wissen: Selbst in Afrika ist es nicht immer heiß. "Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind auch hier keine Seltenheit", weiß Zooleiter Achim Winkler. Und so liefern sich die Pinselohrschweine in ihrem Aussengehege wilde Verfolgungsjagden durch den Schnee und selbst die Giraffen schlecken vergnüglich am Eis.

Wer doch einmal genug hat vom Schnee, für den bieten die Tierpfleger warme Unterstände und Heizlampen. "Auch müssen wir bei kleineren Tieren wie den Erdmännchen und den Zebramangusten darauf achten, dass sie nicht auskühlen und rechtzeitig in ihre Stallungen gehen", so Winkler.

(RP)
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