Duisburg Jeder kann Fachmann sein

Duisburg · Die Duisburger sind in Sachen Stadtentwicklung höchst kreativ. Kreativer, als vielleicht manch einer in der Stadtverwaltung anfangs gedacht hat, als im vorigen Jahr so genannte Bürgerforen zu "Duisburg 2027" aus der Taufe gehoben wurden.

In den kommenden Jahren muss ein neuer Flächennutzungsplan entwickelt werden. In diesen Foren werden derzeit schon Ideen geboren, die in die Beschlüsse der Ratsfraktionen einfließen werden. "Denn die Bürger sind die wahren Fachleute in ihren Stadtteilen", begründeten Oberbürgermeister Sauerland und Planungsdezernent Jürgen Dressler diese Initiative.

Einfließen in diesen Plan werden beispielsweise die Folgen, die der Einwohnerückgang verursacht. Für eine Stadt mit einst 600000 Einwohner muss mehr und vor allem eine andere Infrastruktur vorgehalten werden, als für eine mit 450 000, eine Zahl, auf die Duisburg kräftig zusteuert. Und was liegt da näher, als die Bürger zu fragen, wo sie künftig wohnen, wo arbeiten und wie und wo ihre Freizeit verbringen wollen?

Auf Fachleute ganz anderer Art setzt die Stadtspitze bei der Gestaltung der Innenstadt. Der bereits am Innenhafen so erfolgreiche Stararchitekt Lord Norman Foster hat für die City einen Masterplan entworfen, dessen Umsetzung läuft, auch wenn das derzeit noch nicht wirklich sichtbar wird. Doch schon bald wird ein Deckel die Stadtautobahn zwischen Hauptbahnhof und Königstraße überspannen.

Dadurch entsteht Fläche, um ein neues Eingangstor zur City zu entwickeln. Die Verkehrsberuhigung vor dem Theter ist erst der Anfang: weitere innerstädtische Straßen werden ihre Bedeutung für den Durchgangsverkehr verlieren, mit der Folge, dass die "Aufenthaltsqualität" im Stadtkern steigt.

Ein ganz wesentlicher Punkt der Stadtentwicklung ist die "Duisburger Freiheit". Auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände zwischen Hauptbahnhof und Wedau wird ein Gewerbepark entwickelt, wobei der Parkanteil erheblich sein wird.

Stadtentwicklung, das war aber auch die Umgestaltung des König-Heinrich-Platzes, der heute ungeteiltes Lob bei den Passanten findet, der Bau des Forums, der dem niederliegenden Einzelhandel einen kräftigen Schub gegeben hat, der Umbau der Galeria (Königsgalerie) und der Bau des Stadtfensters (VHS und Stadtbibliothek), beides Maßnahmen für die in den nächsten Tagen der offizielle Startschuss fällt.

Und gleichfalls ein Stadtentwicklungsprojekt, ist der Umbau des Sparkassengebäudes am Kuhlenwall. Denn dabei orientiert sich das Geldinstitut am Foster-Masterplan. Darin ist vorgesehen, zwischen Kuhtor und Innenhafen eine neue Wasserverbindung zu bauen, an deren Ufer sich Duisburg von seiner schönsten Seite zeigt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort