Duisburg Jeder Artikel und jedes Tier wird gezählt

Duisburg · In vielen Geschäften steht zur Zeit die Inventur auf dem Programm. Aber auch im Duisburger Zoo will man genau wissen, wie es um den Tierbestand bestellt ist.

 Claudia Grewe von Spielwaren Roskothen verliert bei der Vielzahl der Artikel im Laden beim Zählen nicht den Überblick.

Claudia Grewe von Spielwaren Roskothen verliert bei der Vielzahl der Artikel im Laden beim Zählen nicht den Überblick.

Foto: Ralf Hohl

Zu Beginn eines neuen Jahres sieht man sie verstärkt in den Einkaufsläden — Mitarbeiter mit langen Artikellisten des Gesamtbestandes und elektronischen Scannern oder Handzählgeräten. Die jährliche Erfassung aller vorhandenen Bestände muss durchgeführt werden. Aber gibt es sie noch, die altbekannte Inventur mit Ladenschließungen und studentischen Aushilfskräften?

 Eine Boa zu zählen ist nicht schwer. Aber zur Inventur im Zoo gehört auch, die Größe des jeweiligen Tiers zu messen. Dazu bedarf es in diesem Fall neben einem Maßband auch starken Helfern, die die Schlange halten.

Eine Boa zu zählen ist nicht schwer. Aber zur Inventur im Zoo gehört auch, die Größe des jeweiligen Tiers zu messen. Dazu bedarf es in diesem Fall neben einem Maßband auch starken Helfern, die die Schlange halten.

Foto: Andreas Probst

Jeder Kaufmann ist im Rahmen der ordnungsmäßigen Buchführung zum Schluss eines jeden Geschäftsjahres zur Inventur verpflichtet. Jedoch finden diese mittlerweile meist während des normalen Verkaufsbetriebes statt. Die Unternehmen können frei entscheiden, welche Art von Bestandsaufnahme durchgeführt werden soll. Bei der Stichtagsinventur werden die Bestände an einem festgelegten Aufnahmetag erfasst und in Listen eingetragen.

Sie führt allerdings zu einem großen Arbeitsaufwand innerhalb weniger Tage, und das Risiko von Fehlern erhöht sich mit Dauer der Zählung. Eine andere Variante ist die permanente Bestandskontrolle. Diese macht es möglich, die Erfassung aller Artikel über das Geschäftsjahr zeitlich zu verteilen. Im Gegensatz zur Stichtagsinventur können die Aufnahmemengen und -zeiten frei gewählt werden.

Auch im Duisburger Einzelhandel laufen die Zählungen auf Hochtouren. "Wir haben erst kürzlich unsere alljährliche Inventur durchgeführt", so Silke Bösing, Geschäftsführerin des Schuhgeschäftes Deichmann im Forum Duisburg. "Wir führen die Stichtagsinventur mit unserem Personal nach Ladenschluss durch. Die Zählung verlief ohne Probleme, und nach zweieinhalb Stunden war bereits alles erledigt."

Bei der Galeria Kaufhof an der Düsseldorfer Straße wird die Stichtagsinventur im zweiten Halbjahr von September bis Anfang November mit elektronischen Scannern durchgeführt. Johanna Groeneweg-de-Kroon, Geschäftsführerin des Einkaufshauses genießt jedes Jahr den Zeitpunkt, an dem die vollständigen Listen abgegeben werden können. "Ich bin glücklich, wenn alle Artikel aus jeder Abteilung gezählt sind. Die Inventur bedeutet natürlich immer zusätzliche Arbeit, die wir während des normalen Verkaufsbetriebes leisten müssen."

Boris Roskothen schließt die traditionelle Stichtagsinventur für sein Spielwarengeschäft aus. "Zählen und den Wünschen der Kunden nachkommen, würde bei den vielen kleinen Artikeln in unserem Sortiment wahrscheinlich zu erheblichen Aufnahmefehlern führen", sagt er. Die permanente Bestandskontrolle bietet sich hier besser an. Elektronisch werden Zu-und Abgänge festgehalten und über das gesamte Geschäftsjahr gezählt. "Wenn die Lager geräumt werden, führen wir allerdings zusätzliche Zählungen durch, um Aufnahmefehler ausschließen zu können", so Boris Roskothen.

(RP/rl)
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