Schulprojekt Japanischer Regisseur besucht das Landfermann

Duisburg · Der Japanisch-Kurs der achten Klasse drehte mit Ryo Nakajima einen Animationsfilm über ein erstes Date.

 Regisseur Ryo Nakajima (r.) mit Schülerin Berra Acikgöz (13), die einen Videohelm trägt.

Regisseur Ryo Nakajima (r.) mit Schülerin Berra Acikgöz (13), die einen Videohelm trägt.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

(th) Das Landfermann Gymnasium in der Innenstadt empfing am Mittwoch prominenten Besuch aus dem fernen Osten. Der japanische Regisseur Ryo Nakajima war am Vormittag in der Schule, um den Japanisch-Kurs der achten Klasse mit einem ungewöhnlichen Projekt für die Besonderheiten der japanischen Kultur zu sensibilisieren.

Lehrerin Kaoru Matsuo hatte Nakajima am Rande der japanischen Filmtage in Düsseldorf kennengelernt. Der Filmemacher aus Fernost wurde für seine Arbeiten mehrfach auszeichnet. „Ich denke, dass Unterhaltung gut dazu geeignet ist, kulturelle Barrieren abzubauen“, sagte Nakajima. „Heute zeige ich den Kindern spielerisch anhand von Filmtechniken ein Stück meiner Kultur.“

Nach einer kurzen Einführung über die japanische Kulturpraktik der sogenannten Lebensbeichte bekamen die Schüler die Aufgabe, einen kurzen Filmausschnitt mit Hilfe virtueller Animationstechniken nachzustellen. Thema des Films war der Beginn einer ersten romantischen Verabredung. In Japan gehe einer solchen im Normalfall die sogenannte Lebensbeichte voraus, erläuterte Nakajima. „Das heißt: Bereits bevor die Verabredung beginnt, offenbaren die beiden Partner ihre Gefühle. Gewissermaßen machen sie sich dabei vor dem Date bereits klar, dass sie aneinander Interesse haben.“ Das sei absolut üblich. „Wenn das nicht passiert, fühlen sich die Japaner bei der Verabredung nicht wohl.“

Das Thema Liebe hatte Nakajima dabei absichtlich gewählt. „Es ist näher an der Lebenswirklichkeit der Schüler“, erläuterte Lehrerin Matsuo. „Das erleichtert den Kindern den Zugang.“

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