Duisburg Jakobsweg durch Duisburg

Duisburg · Pilgern als eine Form der Selbsterfahrung ist zum Trend geworden. Der neunte Teil des Jakobsweges von Dortmund nach Aachen führt auch durch Duisburger Stadtgebiet. Die Salvatorkirche spielt dabei eine wichtige Rolle.

Aufmerksame Wanderer haben sie sicher schon entdeckt: die Wegmarkierungen, die eine gelbe Jakobsmuschel auf blauem Grund zeigen. Sie sind Wegweiser für Pilger, die den Jakobsweg beschreiten. Auch in Duisburg kann man auf den Spuren der Pilgerscharen wandern, die einst auszogen, um das Grab des Heiligen Jakobus in Santiago de Compostela zu besuchen. Die Duisburger Etappe ist Teil des neunten Weges, der von Dortmund quer durch das Ruhrgebiet nach Aachen führt.

Der Weg, der in Duisburg ausgewiesen ist, führt aus dem Mülheimer Stadtwald im Osten auf den Campus der Universität Duisburg-Essen. Von dort verläuft er durch die Innenstadt in die südlichen Stadtteile Wedau und Rahm und von dort nach Düsseldorf-Angermund. Eröffnet wurde der Hauptweg im vergangenen Jahr. Seitdem sind auch in Duisburg die Markierungen angebracht. "Ein wichtiger Anlaufpunkt für Pilger in Duisburg war und ist sicherlich die Salvatorkirche", sagt Martin Zensen, Leiter des katholischen Bildungswerks. Mit ihrer Salvatorstatue, die sich heute in Nievenheim befindet, bildete sie im Mittelalter eines von vielen Pilgerzielen im Rheinland. "Die Menschen, die sich auf Pilgerschaft begaben, wollten mit dem Heiligen in Berührung kommen", erklärt Zensen weiter.

Heute habe sich die Bedeutung des Pilgerns verschoben. Für viele Pilger zähle nicht mehr allein der religiöse Bezug. Zensen zufolge stelle das Pilgern eine Selbsterfahrung dar: Menschen kämen mit sich selbst in Berührung, spürten die Anstrengung der Reise am eigenen Leib und seien so auch in der Lage, zur Ruhe zu kommen. Zudem sei das Faszinierende, dass der Pilger, obwohl er selbst allein wandert, sich doch in eine Menge zahlloser Pilger einreiht, die den Weg vor ihm gegangen sind. Das "Heraustreten aus der Vereinzelung" spiele somit auch eine Rolle, so Zensen. Wer sich als Pilger auf den Weg machen möchte, kann bei den Jakobusgesellschaften einen sogenannten Pilgerpass beantragen. In diesem sammelt der Pilger Stempel, die er bei Einrichtungen an den einzelnen Stationen seines Weges erhält, um den Verlauf seiner Reise festzuhalten.

Suche nach Stempeln

Theoretisch kann der Stempel bei jeder beliebigen Institution einge-holt werden. Annette Heusch-Altenstein, Leiterin des Projekts "Wege der Jakobspilger im Rheinland" beim Landschaftsverband Rheinland, sagt: "Da ein Pilgerweg religiöse Wurzeln hat, holen sich die meisten Pilger den Stempel bei einer religiösen Einrichtung."

Informationen rund um das Pilgern auf dem Jakobsweg gibt es unter www.jakobspilger.lvr.de

(cf)
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