Analysen zum Jahresabschluss (Teil 2) Was 2018 schlecht war

Duisburg · Neben vielen positiven gab es in diesem Jahr auch einige negative Entwicklungen in der Stadt. Eine Auswahl

 Der Brand unter der A59 im April stellte Straßen.NRW vor große Herausforderungen. Die autobahn musste über Tage gesperrt werden. Auch heute ist der Brückenzug noch nicht wieder in vollem Umfang befahrbar.

Der Brand unter der A59 im April stellte Straßen.NRW vor große Herausforderungen. Die autobahn musste über Tage gesperrt werden. Auch heute ist der Brückenzug noch nicht wieder in vollem Umfang befahrbar.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Nachdem wir uns gestern den vielen guten Dingen gewidmet haben, die die Stadt im Jahr 2018 beschäftigt haben, bleibt heute ein Blick auf die weniger schönen Entwicklungen. Einige Probleme blieben ungelöst, einige weitere kamen hinzu. Wir stellen einige der bedeutendsten Herausforderungen vor.

Neugestaltung des Duisburger Hauptbahnhofes: Der geplante Neubau der maroden Halle über dem Duisburger Hauptbahnhof wird langsam aber sicher zu einer unendlichen Geschichte. Nachdem zuvor bereits eine erste Ausschreibung gescheitert war, scheiterte in diesem Jahr auch der zweite Versuch der Deutschen Bahn, Auftragnehmer für das Multimillionen-Euro-Projekt zu gewinnen. Der Grund: Die angegeben Angebote und die Vorstellung der Bahn klafften weit auseinander. Als Grund dafür machte die verantwortliche Teilgesellschaft DB Station & Services die gute Auftragslage im Baubereich aus. Der geplante Baustart im Frühjahr des kommenden Jahres ist nach dem Scheitern der Ausschreibung nicht mehr zu halten. Nun soll der Umbau abermals neu ausgeschrieben werden. Einen neuen Termin für einen etwaigen Baustart gibt es aber noch nicht.

Feuer unter der A59: Als wäre die Verkehrslage in und rund um die Stadt durch die Probleme an der A40-Rheinbrücke und den geplanten Umbau des Autobahnkreuzes Kaiserberg nicht bereits angespannt genug, sorgte im Frühjahr ein Brandstifter dafür, dass es auch auf der sowieso schon notorisch überfüllten Stadtautobahn nun immer wieder zu Problemen kommt. Durch das Feuer unter einer Autobahnbrücke in Meiderich, wurde die Aufhängung des Bauwerks so weit beschädigt, dass es über Wochen zu Teil- und Vollsperrungen sowie anderen Verkehrsbehinderungen kam. Die Verkehrsführung ist zum Schutz der beschädigten Brückenkonstruktion noch immer verengt. Dass sich an dieser Situation in naher Zukunft etwas verändert, ist unwahrscheinlich. Straßen.NRW hat in diesem Jahr angekündigt, in den kommenden Jahren weite Teile der Stadtautobahn im Duisburger Norden erneuern zu wollen.

Skandal bei den Duisburger Werkstätten: Wie schnell ein Einzelner eine seit jeher wichtige und gut beleumundete Institution in Verruf bringen kann, wurde im Sommer dieses Jahres durch den Gehaltsskandal bei den Duisburger Werkstätten für Menschen mit Behinderungen deutlich. Das gemeinnützige Unternehmen, das bis zu diesem Zeitpunkt in der Öffentlichkeit nur durch positive Nachrichten auf sich aufmerksam machte, war von einem Tag auf den anderen deutschlandweit wegen eines Skandals in den Medien. Der früheren Geschäftsführerin der Unternehmens, Roselyne Rogg, sowie dem früheren Aufsichtsratsvorsitzenden Reinhold Spaniel wird vorgeworfen, am Aufsichtsrat des Unternehmens vorbei unangemessene Gehaltserhöhungen durchgesetzt zu haben. Durch den Verstoß gegen den Angemessenheitsgrundsatz, der für die Vergütung von Geschäftsführern gemeinnütziger Unternehmen gilt, könnten die beiden Beschuldigten die Gemeinnützigkeit des Unternehmens und damit die Arbeitsplätze von vielen behinderten Mitarbeitern in Gefahr gebracht haben. Die Stadt hat eine umfassende Aufarbeitung der Vorgänge angekündigt. Auch die Staatsanwaltschaft hat sich eingeschaltet.

Niedrigwasser im Rhein: Der Jahrhundertsommer mit seinen verschwindend geringen Niederschlagsmengen hat den Logistikstandort Duisburg im Spätsommer beziehungsweise Frühherbst dieses Jahres vor große Herausforderungen gestellt. Zeitweise war die Schifffahrt auf dem Rhein nur noch eingeschränkt möglich. Waren mussten zum Teil vom Schiff auf Lkw umgeladen werden. Angesichts der weltweit spürbaren Klimaveränderungen scheint es wahrscheinlich, dass dieses Szenario künftig häufiger über die Stadt hereinbricht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort