Duisburg IT-Profis aus Großenbaum

Duisburg · Die Großenbaumer IT-Motive AG hilft Großunternehmen wie Siemens, Daimler und Bosch bei der Digitalisierung von Industrieprozessen. Das Unternehmen ist auf Expansionskurs und sucht einen neuen Standort.

 GfW-Chef Ralf Meurer (v.l.), IT-Motive-Vorstand Matthias Heming, Vorstandsmitglied Christoph Tim Klose, OB Sören Link und Horst-Dieter Deelmann, Vorstandsvorsitzender, an einem 3D-Drucker, der mit der Software des Unternehmens betrieben wird.

GfW-Chef Ralf Meurer (v.l.), IT-Motive-Vorstand Matthias Heming, Vorstandsmitglied Christoph Tim Klose, OB Sören Link und Horst-Dieter Deelmann, Vorstandsvorsitzender, an einem 3D-Drucker, der mit der Software des Unternehmens betrieben wird.

Foto: Tim Harpers

Das Großenbaumer Unternehmen IT Motive gehört zu Duisburgs sogenannten "Hidden Champions" - also Firmen, die nicht im Licht der Öffentlichkeit stehen, aber doch überregionale Bedeutung haben. Im Jahr 2001 gegründet, ist die Digital-Schmiede, die ihr Geld mit digitalen Lösungen zur Prozess- und Vertriebsoptimierung für Großunternehmen verdient, auf Expansionskurs. Rund 100 Mitarbeiter, davon 60 in Großenbaum, entwickeln an den unterschiedlichen Unternehmensstandorten heute für Global Player aus den Branchen Stahl, Maschinenbau, Chemie/Pharma und Lebensmittelindustrie neue Programme. Und geht es nach dem Unternehmen, sollen es künftig noch mehr Mitarbeiter werden. "Wir suchen Personal und neue Räumlichkeiten", sagt Horst-Dieter Deelmann, Vorstandsvorsitzender der IT-Motive AG.

Die Duisburger Gesellschaft für Wirtschaftsförderung will dem Unternehmen dabei helfen. Am Dienstag war deren Geschäftsführer Ralf Meurer zusammen mit Duisburgs OB Sören Link im Rahmen der Reihe Wirtschaftsdialog in Großenbaum zu Gast, um sich über die Bedürfnisse der Firma zu informieren. "Moderne Wirtschaftsförderung zeichnet sich durch gewandelte Handlungsfelder aus", sagte Ralf Meurer. Mit IT-Motive haben wir einen technologieorientierten Player am Standort, der kleine und mittlere Unternehmen sowie Großkonzerne für die Umbrüche fit macht, die mit der Digitalisierung Einzug halten." Die Wirtschaftsförderung wolle dem Unternehmen vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels dabei helfen, akademischen Nachwuchs zu rekrutieren. Im Gespräch war deshalb neben der Vermittlung von Kooperationen mit der Universität auch eine Umsiedelung des Unternehmensstandorts auf den Nordteil des alten Bahngeländes in Wedau, auf dem in den kommenden Jahren auch neue Universitätsgebäude angesiedelt werden sollen.

Zu den Kunden der IT-Motive gehören unter anderem der Maschinenbauer Bosch Rexroth sowie Siemens, Daimler und die Hüttenwerke Krupp Mannesmann. "Unser besonderer Fokus liegt auf der Verbesserung der logistischen Prozesse in der Industrie - von der Auftragsannahme bis zur Auslieferung", erklärte Deelmann die Arbeit seiner Firma. "Konkret bedeutet das, dass wir zum Beispiel die Qualitätsvorteile der Einzelfertigung durch die Bereitstellung sogenannter Baukasten-Anwendungen mit den Effizienzvorteilen der Serienfertigung kombinieren." So helfen die Programme des Unternehmens zum Beispiel den Ingenieuren der Großkonzerne dabei, kleine Veränderungen an Bauteilen vorzunehmen und in Echtzeit an die Produktionsstätten zu übermitteln. Ein Vorgang, der früher Wochen dauerte, kann so innerhalb weniger Minuten abgewickelt werden.

Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link zeigte sich beeindruckt von der IT-Kompetenz, die das Unternehmen damit dem Wirtschaftsstandort Duisburg beschert. "Die Herausforderungen, die der digitale Wandel für unser Leben und Arbeiten mit sich bringt, sind eine Herkulesaufgabe", sagte er. Unternehmen wie die IT-Motive AG sorgten dafür, dass sich Duisburg der Zukunft gut gewappnet stellen könne. Er sei zuversichtlich, dass wir mithilfe solcher Unternehmen den Strukturwandel in unserer Stadt werden stemmen können. "Schließlich hat Duisburg bis heute immer wieder aufs Neue bewiesen, dass es Strukturwandel kann."

(th)
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