Duisbrug I.S.A.R.-Retter kehren aus Japan zurück

Das Erkundungsteam der Hilfsorganisation I.S.A.R. Germany kehrt aus Japan nach Deutschland zurück. Es gebe noch kein internationales Hilfeersuchen der japanischen Regierung, erklärte die Präsidentin Daniela Lesmeister am Sonntag.

12. März: Japan am Tag nach der Katastrophe
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Aufgabe des Erkundungsteams sei es gewesen, die Lage in Japan zu beurteilen und in enger Abstimmung mit den japanischen Behörden einen möglichen Einsatz weiterer Spezialisten vorzubereiten. "Dabei ging es um eine Einheit zur Suche, Rettung und medizinischen Versorgung von verschütteten Menschen", so die Organisation. Im Gegensatz zum Erkundungsteam könne eine solche Spezialeinheit aber nur auf ausdrücklichen Wunsch der jeweiligen Regierung in ein Katastrophengebiet reisen. Japan habe sich offenbar dafür entschieden, mit Hilfsteams aus der Region und mit eigenen Kräften die Katastrophe zu bewältigen, erklärte die Hilfsorganisation.

Vorgaben Japans sind bindend

"I.S.A.R. ist eine durch die Vereinten Nationen für Search and Rescue-Einsätze zertifizierte Organisation. Dies bedeutet, dass sich strikt an die internationalen Regeln im Katastrophenfall gehalten werden muss. Dazu zählt auch, dass die Vorgaben der japanischen Regierung bindend sind", erklärte Lesmeister. "Ohne Hilfeersuchen ist es deshalb auch nicht möglich, eine Search and Rescue-Einheit nach Japan zu entsenden."

Ein Grund für die Entscheidung zur Rückkehr des Erkundungsteams sei auch der Zeitfaktor, hieß es. Anbetracht der benötigten Zeit zwischen Alarmierung, Flug und Transport in das Katastrophengebiet, wäre es inzwischen kaum mehr möglich, eine entsprechende Spezialeinheit schnell genug von Europa aus in das Erdbebengebiet zu bringen. Unabhängig davon, spitzt sich die Lage im Atomkraftwerk Fukushima weiter zu.

Die Abwehr atomarer Gefahren für die Bevölkerung stehe im Mittelpunkt der Rettungsarbeiten. Dies sei Aufgabe anderer Spezialeinheiten, für die alle zur Verfügung stehenden Ressourcen, zum Beispiel für den Transport der Teams freigehalten werden sollten.

Die drei Experten von I.S.A.R. Germany, ein Arzt, ein Berufsfeuerwehrmann, der auch Rettungsassistent ist, und ein Intensiv-Krankenpfleger, waren am Samstagmorgen in Tokio eingetroffen. Sie sollten Transportkapazitäten und Kraftstoff für ein größeres Team organisieren, teilte die Hilfsorganisation in Duisburg mit.

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