Duisburg Inszenierte Fotografie im Künstlerhaus Goldstraße

Duisburg · Nein, der Titel der Ausstellung sei kein Zitat, der habe sich im Laufe der Arbeit für ihn ergeben. Das sagt Ralf Raßloff, Gastkünstler im Künstlerhaus an der Goldstraße 15, dessen Ausstellung am heutigen Freitag um 19 Uhr eröffnet wird.

 Ralf Raßloff, Gastkünstler an der Goldstraße.

Ralf Raßloff, Gastkünstler an der Goldstraße.

Foto: Peter Klucken

Die Schau ist überschrieben mit "Die Erregung der Seelen beim Streben nach Glück." Ein solcher Titel gewichtet natürlich auch die Werke des 1965 in Mülheim geborenen Foto-Künstlers, der die Folkwang-Hochschule absolvierte und der seit 2001 viele Preise gewonnen hat.

Diesmal zeigt Raßloff inszenierte Fotografie. Am schwierigsten sei es für ihn gewesen, jüngere Menschen zu finden, mit denen er sein künstlerisches Konzept verwirklichen konnte, sagte er gestern bei der Pressevorbesichtigung. Für seine Serie hat Raßloff Frauen und Männer in ihrer normalen Kleidung vor einem farblich neutralen Hintergrund fotografiert. Die Modelle bekamen als Vorgabe, eine Hand an die Herzgegend, die andere an die Schoßgegend zu legen. Der Blick wandert jeweils am Fotografen vorbei ins Unendliche. Die Mimik bleibt neutral.

Diese behutsame Inszenierung reizt zum Philosophieren. Beispielsweise über die Geschlechterrolle: Wirkt die Pose bei Frauen anders als bei Männern? Deutet der unbestimmte Blick auf die Grundfrage des Menschen: "Was darf ich hoffen?" Verweigern sich einige Modelle, die aufgrund ihrer Jugendlichkeit nicht eindeutig als weiblich oder männlich zu identifizieren sind, in dieser Art der Inszenierung unseren gängigen Vorstellungen? Ralf Raßloff sieht es selber so: "Wir beleben die Porträts mit Vergleichen unserer eigenen Leben. Wir schreiben ihnen ihre eigenen Wirklichkeiten und Lebensgeschichten zu. Wir möchten sie teilen - oder auch nicht. Wir sind berührt - oder abgestoßen. Und wir sind angeregt, uns selbst zu gestalten."

Nach der heutigen Eröffnung ist die Ausstellung zu folgenden Zeiten geöffnet: Am 10. und 17. Juni, jeweils von 14 bis 17 Uhr, am 24. Juni von 15.30 bis 18 Uhr und bei der Finissage am 30. Juni, von 14 bis 17 Uhr, oder nach telefonischer Vereinbarung, Tel. 0203/ 27277.

(pk)
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