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Duisburg "Inside - outside" im Ruhrorter Gemeindehaus

Duisburg · Zum ersten Mal in der über 100-jährigen Geschichte der ehemaligen Calvinistenkirche und dem späteren evangelischen Gemeindehaus in Ruhrort beherbergt dieser Ort eine Kunstausstellung.

"Inside - outside / Begegnungen vor Ort" heißt sie und will "künstlerische Dialoge zwischen den MALzeitlern, Duisburger Künstlern und Kreativen aus dem Kreativkreis Ruhrort" herstellen und befördern. Heute um 18.30 Uhr ist die Eröffnung im Gemeindehaus an der Dr.-Hammacher-Straße 6. Anwesend sind alle beteiligten Künstlerinnen und Künstler; mit dabei ist die Anke Johannsen-Band.

Gegen Vorurteile

Konzipiert, organisiert und kuratiert haben die Ausstellung das Düsseldorfer Künstler(ehe)paar Petra Dreier und Michael Hanousek, die seit acht Jahren eine Malgruppe namens "MALzeitler" im Rahmen der Ergotherapie im Fachbereich Sozialpsychiatrie des Diakoniewerks Duisburg in Ruhrort leiten. "Der Begriff 'Outsider Art'", sagt Hanousek, "hält sich hartnäckig vorurteilsbeladen seit über 30 Jahren und meint damit künstlerische 'Dilettanten', die aus sich heraus, ohne Vorbildung — quasi 'naturbelassen' — agieren." Das wollen die beiden ändern und den "Begriff neu überdenken" (lassen). "Diese Menschen und diese Kunst wollen wir in die Mitte des Lebens zurückholen und somit eine Öffnung von innen nach außen und umgekehrt bewirken", ergänzt Petra Dreier.

Anschaulich sichtbar wird das Ansinnen der Macher zum Beispiel bei dem Kunstwerk "Heilung", das von dem "MALzeitler" Carsten Wiegel zusammen mit dem Galeristen und Künstler Florian Waldhof entstand. Diese Licht-Ton-Installation erzählt eine kleine Beziehungsgeschichte als Schattenspiel. Angelika Stienicke, die sich mit ihrer UV-Licht-Installation für Zwischenwelten interessiert, also Zustände zwischen Tag und Nacht, Leben und Tod, Traum und Wirklichkeit, hat gleich ihre Tochter Sarah mitgebracht, deren Kunstwerk noch ein "unbeflecktes" Blatt ist.

Erst die Reaktion und Rezeption der Besucher darauf lässt Kunst entstehen. So wird erst am Ende der Ausstellung ein interaktives Kunstwerk sichtbar werden. Angelika Biesemann hat eine andere Herangehensweise an das Ausstellungsthema.

Ihre Werke konfrontieren den Betrachter mit verschiedenen Sichtweisen, Perspektiven und Aussagen, indem sie gegenständliches Malen mit abstrakter Malerei kombiniert. Sind Palmenmotive wirklich Palmen? Ist der Leuchtturm wirklich allein auf dem Bild?

Nach dem Motto "Dialoge stehen im Vordergrund" (Petra Dreier), korrespondieren verschiedene Kunstwerke von Bernd Liefländer und Ralf Lüttmann unter dem Stichwort "mythische Welten" miteinander. Und Wolf-Diethard Lipkas Zeichnungen sind voll von gebündelter Energie und werden durch die Werke des MALzeitlers Draganlord (so sein Künstlername) durch die gleiche Aufgeladenheit noch gesteigert.

Insgesamt haben sich 28 Künstlerinnen und Künstler an der Kunstausstellung beteiligt, die von der Firma Haniel, in deren Besitz das Gemeindehaus sich befindet, vom Diakoniewerk sowie von der Stadt Duisburg unterstützt wird hat.

Ausstellung bis 28. Oktober. Während dieser Zeit ist sie täglich (außer freitags) zwischen 11 und 16 Uhr im Gemeindehaus zu sehen. Der Eintritt ist frei.

(RP/ac)
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