Duisburg Initiative widerspricht den DOC-Investoren

Duisburg · Die Initiative "Ja zu Duisburg" steht in den Startlöchern für den Bürgerentscheid zum Thema DOC am 24. September und wird versuchen, mit einer Art Wahlkampf die Duisburger davon zu überzeugen, gegen das Projekt auf dem Güterbahnhofsgelände zu stimmen.

Der Investor hatte erklärt, dass es zu dieser Ansiedlung keine Alternative gebe, ansonsten drohe Stillstand. "Dabei ist es der Grundstückseigentümer selbst, der diesen Stillstand androht, sollten die Duisburger mit "JA" gegen das DOC abstimmen", so Lars Hoffmann, Inhaber des CityElectronicers und Unterstützer der Initiative. "Wir dürfen uns von dieser Drohung mit Stillstand nicht blenden lassen", führt Hoffmann aus.

Die Politik habe sich vor mehr als zehn Jahren mehrheitlich gegen Multi Casa auf diesem Grundstück entschieden, um die Innenstadt zu stärken. Damals bestand weitgehend Einigkeit in der Einschätzung, dass ein großes Einkaufszentrum am Rande der City der Innenstadt erheblich schaden würde. Nach der Multi-Casa-Absage wurde auf der Königstraße unter anderem das "Forum" gebaut, das zur Belebung der City entscheidend beiträgt.

Die Initiative gegen das DOC ist davon überzeugt, dass die vom Outlet-Investor angekündigten Besucher in großer Zahl nur kommen, um dort einzukaufen und die Innenstadt nie zu Gesicht bekommen werden. In der Stadt Zweibrücken habe ein DOC (vom gleichen Betreiber) zu enormen Umsatzeinbußen im innerstädtischen Handel geführt. Selbst der Handel in Roermond profitiere nicht von den Outletbesuchern, habe jüngst die niederländische Tageszeitung "de Telegraaf" berichtet.

"Outletsortimente und Marken, die im DOC verkauft werden, werden auf Dauer von den Ladentheken des innerstädtischen Handels verschwinden, da dieser mit dem unfairen Preiswettbewerb nicht mithalten kann. Dies führt innerstädtisch zu Umsatzeinbußen, Sortimentsverkleinerungen und letztlich auch zu Schließungen", so die Initiative, der zahlreiche Innenstadt-Einzelhändler angehören. Sie widerspricht zudem den Investoren, die auf ihrer Internetseite seit Wochen erklären, vom DOC zum Eingang der Königstraße sei es nur ein kurzer Fußweg. Und dieser führe entlang der Mercatorstraße, an der viele neue Geschäfte derzeit schon bestehen und weitere entstehen würden. Der Fußweg vom nördlichsten Punkt bis zum Eingang der Königstraße betrage tatsächlich nur rund 600 Meter. "Aber die Befürworter gehen hier nur von der kürzesten Strecke aus, ungeachtet dessen, dass Outletbesucher bereits mehrere tausend Meter während ihres Einkaufsbummels hinter sich haben, dort ihr Auto parken und den Weg auch anschließend wieder zurückgehen müssten".

Erhebliche Zweifel hat die Initiative zudem daran, dass dort attraktive Arbeitsplätze in großer Zahl entstehen würden.

(RP)
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