Duisburg In Moers regt sich Widerstand

Duisburg · Das Thema Halde Lohmannsheide ist jetzt auch in der Nachbarstadt angekommen. CDU und Anwohner der angrenzenden Moerser Stadtteile sind gegen die Pläne der RAG, in Baerl eine Deponie aufzuschütten.

 Die RAG hat ihre Pläne für das Freizeitareal mit Aussichtspunkt, Liegewiesen, Grillstellen, Spielplatz, Sportfeldern, Buckelpiste für Mountainbiker sowie Fuß-, Rad- und Reitwegen skizziert.

Die RAG hat ihre Pläne für das Freizeitareal mit Aussichtspunkt, Liegewiesen, Grillstellen, Spielplatz, Sportfeldern, Buckelpiste für Mountainbiker sowie Fuß-, Rad- und Reitwegen skizziert.

Foto: Rag

Baerl/Moers Die Moerser CDU hat erhebliche Bedenken, was die geplante Deponie auf der Halde Lohmannsheide in Baerl anbelangt. Sie sieht große Belastungen auf ihre Stadt zukommen und fürchtet um die Gesundheit der Anwohner. "Eine Deponie muss verhindert werden", fordern die Christdemokraten aus der Nachbarstadt.

Die RAG Montan Immobilien will die 35 Hektar große Fläche wie berichtet aufschütten und anschließend als Freizeitareal gestalten. Um diese Investition bezahlen zu können, will das Unternehmen eine Deponie in einem Umfang von gut drei Millionen Kubikmetern aufschütten, und zwar mit nach eigenen Worten "leicht belastetem Material der Deponieklasse I". Über 15 Jahre hinweg würden dazu in Baerl 80 bis 100 Lkw pro Tag anrollen — und zwar über Moerser Gebiet. Für jede Ladung würde die RAG Geld bekommen, und damit will sie das Freizeitgelände finanzieren. Die Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl sieht das Vorhaben sehr kritisch — bis auf die Sozialdemokraten sind alle Vertreter dagegen.

CDU: "Verwaltung hat geschlafen"

"Unsere rote Verwaltungsspitze hat beim Thema Deponie auf der Halde Lohmannsheide vollkommen geschlafen", moniert Joachim Fenger, CDU-Vorsitzender aus Moers. Für ihn liege es nahe, dass dies bewusst geschehe, "um der rot-grün-roten Mehrheit im Duisburger Rat zu assistieren". Aber vielleicht schenke man wieder, wie zuletzt bei der Fachhochschule, zugunsten einer roten Nachbarstadt Moerser Interessen ab. Denn eigentlich, so Fenger, sei die Belastung für die Stadt Moers so massiv, dass Moers sich schon längst mit diesem Thema hätte auseinandersetzen müssen.

Die Belästigung und Schäden durch täglich bis zu 100 Lkw-Bewegungen über Moerser Straßen sowie die unmittelbare Nähe zu einer Wasserpumpstation und zu einem Trinkwasserschutzgebiet sind laut CDU nur einige Bereiche, die bislang überhaupt nicht in Moers erörtert und gewürdigt worden seien. Es habe lediglich eine kurzfristige, durch CDU-Nachfragen angestoßene, dünne Kenntnisnahme des Sachstandes in einem Fachausschuss gegeben. Die CDU Moers fordert daher gemeinsam mit ihren Duisburger Parteikollegen, dass der Duisburger Rat nicht entscheiden dürfe, bevor auch in der Nachbarstadt Moers das Thema ordentlich beraten sei.

Noch keine Entscheidung

Zumindest etwas Zeit dürfte den Moersern dafür noch bleiben. Zwar stehen die Pläne der RAG für die Halde Lohmannsheide auf der Tagesordnung der Sitzung des Rates der Stadt Duisburg am kommenden Montag. Hier wird jedoch höchstwahrscheinlich noch keine Entscheidung fallen. Denn sowohl Umweltausschuss als auch Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Verkehr hatten in ihren jüngsten Sitzungen Beratungsbedarf angekündigt und das Thema vertagt.

Joachim Fenger erwartet nun von der Moerser SPD und den Moerser Grünen, dass sie sich "bewegen und bei ihren Duisburger Kollegen einsetzen, um die Deponie und die Belastungen für die Moerser Bürger zu verhindern".

(RP/rl)
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