Kommentar In der Dunkelheit ein Zeichen gesetzt

Nach der Absage der Pegida-Demonstration in Dresden stand der gestrige Aufmarsch dieser Bewegung gestern hier unter besonderen Vorzeichen. Doch Duisburg ist nicht Dresden. Hier sammeln sich keine Mengen um rassistische Stimmungsmacher, sondern hier zeigen viel mehr aufrechte Bürger, was sie von Pegida halten.

Protestveranstaltungen von wenigen Rechten stießen hier stets auf Gegenwehr bei hunderten, überwiegend friedlichen Gegendemonstranten. Dieser Protest der Bürgerschaft war gestern wirklich beeindruckend. Vor dem Theater trafen sich die Demonstranten, die Gewalt ablehnen und wissen, dass es in einer Demokratie viele friedliche Möglichkeiten der Gegenwehr gibt. Die Botschaft dieser Demonstrierenden ist das eigentlich Signal: In Duisburg ist kein Platz für Neonazis, Rassisten und Gewalttäter - gestern nicht und auch nicht in Zukunft. Weil Pegida und Co. das aber wohl kaum begreifen werden, müssen wir in der Stadt leider damit rechnen, dass Unruhestifter und Rassisten hier auch künftig ihr Süppchen kochen wollen.

Gestern ließen die aufrechten Bürger die gefährlichen Querköpfe im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln stehen. Vielleicht werden sie ihnen beim nächsten Mal den Rücken zudrehen. Egal, wie die Gegenwehr auch immer aussieht: Entscheidend ist, dass hier - bei allen Problemen, die das Zusammenleben unbestritten erschweren - in Zukunft rechte Störenfriede keinen Fuß auf den Boden bekommen dürfen. Zu den Unwillkommenen gehören aber auch die Autonomen, die sich gestern am Hauptbahnhof sammelten. Sie haben kein anderes Anliegen als Gewalt zu verbreiten und sind darum ein wirklich ernstzunehmendes Problem bei solchen Demonstrationen. Wichtig ist ebenso, dass die Politiker in der Stadt berechtigte Ängste und Sorgen der Bürger ernst nehmen und nicht jeden Kritiker automatisch als Neonazi abstempeln. Denn "MultiKulti" ist wahrlich nicht immer nur lustig. hch

(RP)
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