Impfpflicht ab Mitte März Mehr als 95 Prozent der Mitarbeiter in Duisburger Kliniken sind geimpft

Duisburg · Ab dem 15. März gilt für das Personal von Krankenhäusern und Arztpraxen eine Impfpflicht. Kommen Mitarbeiter der nicht nach, droht ihnen ein Bußgeld. Eine Umfrage in Duisburg zeigt: Probleme dürfte es kaum geben.

 Ein Patientenzimmer der Intensivstation im Johanniter-Krankenhaus in Rheinhausen.

Ein Patientenzimmer der Intensivstation im Johanniter-Krankenhaus in Rheinhausen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Christoph Reichwein (CREI)

Für die Allgemeinheit wird die Impfpflicht im Parlament noch diskutiert, für medizinische Berufe gilt sie bald: Ab dem 15. März müssen Beschäftigte in Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen und Rettungsdiensten den 2G-Status nachweisen. In anderen Ländern haben solche Regeln den Ärztemangel verschärft. Allein in Italien wurden zuletzt rund 2000 Ärzte suspendiert – sie alle wollten sich nicht impfen lassen. Wie ist die Lage in Duisburg? Wir haben in den Kliniken nachgefragt.

Im Evangelischen Klinikum Niederrhein heißt es, die Impfquote beim medizinischen Personal liege deutlich über 90 Prozent. „Eine neue detaillierte Erhebung wird derzeit durchgeführt“, sagt Kliniksprecher Stefan Wlach. Die hohe Quote belege demnach, dass sich die Mitarbeiter ihrer Verantwortung im Haus bewusst seien. Bei den wenigen Ungeimpften unter den Ärzten und Pflegern versuche man nun zügig das Gespräch zu suchen. „Selbstverständlich versuchen wir immer, impfunwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu überzeugen und zur Impfung zu bewegen“, so Wlach. Kündigungen vonseiten des Personals habe es bislang aber nicht gegeben.

Krankenhäuser, Praxen und Altenheime sind derzeit angehalten, den Impfstatus des medizinischen Personals abzufragen. Die betroffenen Personen müssen laut Infektionsschutzgesetz bis zum 15. März eine Impfung ihrem Arbeitgeber gegenüber nachweisen. Alternativ wird auch der Genesenenstatus akzeptiert – oder ein ärztliches Zeugnis, das bestätigt, dass eine Impfung aus medizinischen Gründen nicht möglich ist. Kommen Arbeitgeber dem nicht nach, wird das Gesundheitsamt eingeschaltet.

Im Evangelischen Klinikum Niederrhein heißt es dazu: „Für unser Haus besteht (nach jetzigem Stand) demnächst die Pflicht, ungeimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an das zuständige Gesundheitsamt zu melden, das dann gegebenenfalls Betretungs- oder Tätigkeitsverbote aussprechen kann.“ Wer dann einfach weiter ohne Nachweis zur Arbeit geht, riskiert ein Bußgeld in Höhe von bis zu 2500 Euro. Auch Gehaltsansprüche können verfallen.

Auch andere Kliniken in Duisburg berichten von sehr hohen Impfquoten beim medizinischen Personal. Im Johanniter-Krankenhaus in Rheinhausen liegt sie laut einer Sprecherin bei 98 Prozent. „Insgesamt können wir mit der Quote in den Johanniter-Einrichtungen in Rheinhausen sehr zufrieden sein und sie als vorbildlich einstufen“, sagt Sandra Kalkmann. Nur eine „Hand voll Mitarbeiter“ sei bislang nicht geimpft, man setze weiter auf Gespräche und Aufklärung.

In den Krankenhäusern Helios St. Johannes im Norden und der Helios St. Anna im Süden sind mehr als 95 Prozent der Belegschaft geimpft, so Sprecherin Kathrin Gießelmann. Ein großer Teil sei auch geboostert. Man sei aber noch nicht mit der Erhebung der Nachweise fertig. „Bislang sind uns keine Kündigungen aufgrund der anstehenden Impfpflicht bekannt“, sagt Gießelmann.

Über die Gründe, warum Teile des Personals bislang nicht geimpft sind, erfährt man in den Kliniken wenig. Im BG Klinikum heißt es: „Einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter warten zurzeit noch auf einen Totimpfstoff, der voraussichtlich Ende Februar 2022 in Deutschland erhältlich sein wird.“ Dort sind laut Sprecher Dieter Lohmann 95 Prozent der Mitarbeiter geimpft. 

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