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Rp-Thema Christoph 9 Immer in Kontakt mit dem Koordinator

Selbst vom Festakt zum 20. Geburtstag musste Christoph 9 abheben. Im Einsatz ist der Hubschrauber von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, wenn das Wetter es zulässt. Im Jahr 1975 hatte die erste Maschine, damals eine gelbe BO 105 vom deutschen Grenzschutz, den Premiere-Einsatz auf dem Landeplatz der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU) in Duisburg.

1956 wurde zum ersten Mal erwogen, die BGU mit einem Hubschrauber-Landeplatz auszustatten. Damals war die Klinik im Duisburger Süden noch in der Fertigstellung. Die BGU ist spezialisiert auf die Behandlung von Patienten mit Unfallverletzungen. Unter anderem gehören Handchirurgie, plastische Chirurgie und die Behandlung von Brandverletzungen hier zu den Spezialgebieten. Bundesweit gibt es 15 Zentren für Schwerbrandverletzte, eines davon liegt in der BGU in Duisburg. Die Klinik in Buchholz war in den 1960er Jahren eines von damals 20 Krankenhäusern, die einen Landeplatz für Hubschrauber erhielten.

Aus gutem Grund - durch den Lufttransport ist eine Versorgung im Raum von zirka 70 Kilometern möglich, alle Spezialkliniken für jeden Notfall sind in kürzester Zeit erreichbar. Die Unfallmedizin stellt die Hubschrauber-Besatzung und das Team in der Klinik nämlich vor viele Herausforderungen: "Zum einen ist es die Komplexität der Fälle", sagt Daniel Schwarze, Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. "Zum anderen sind es Vorerkrankungen der Patienten, die natürlich die aktuelle Lage beeinflussen." Die Anamnese sei nicht immer einfach - manchmal müssen sich die Behandelnden auf Fremdaussagen verlassen, wenn Patienten nicht mehr ansprechbar sind. Viele Patienten werden außerdem mit mehreren unterschiedlichen Verletzungen eingeliefert.

Laut Statistik habe ein Patient mit Polytrauma im Durchschnitt acht verschiedene Traumata. "Ein Notfallkoordinator organisiert die Abläufe und steht auch im Kontakt mit dem Hubschrauber." So werden im Takt nach Plan Räume freigestellt, Personal gerufen und alles für die Landung und den Empfang vorbereitet.

Neben den Kreisen Kleve, Viersen und Wesel gehören über 20 kreisfreie Städte und Gemeinden zur Trägergemeinschaft des Hubschraubers. Seit 2003 besteht auch eine Partnerschaft mit den niederländischen Kollegen und dem "Lifeliner" aus Nimwegen. Das Modell habe sich aber nicht durchgesetzt, die Einsätze könne man an der Hand abzählen, sagt Oliver Tittmann, kommissarischer Leiter der Feuerwehr Duisburg.

Die Zusammenarbeit zwischen der Crew auf dem Hubschrauber und dem behandelnden Team im Krankenhaus hat Vorteile: "Das Teamplay funktioniert natürlich flüssiger", sagt Schwarze. Die Beteiligten kennen sich, und in vielen Situationen, wo es schnell gehen muss, "versteht man sich blind", sagt Schwarze.

Allerdings mache die Arbeit mit dem Hubschrauber Christoph 9 es auch möglich, Patienten schnell in andere geeignete Häuser zu bringen. Tittmann: "Wir haben ein eingespieltes, gut funktionierendes System - darauf können wir uns verlassen."

(RP)
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