Duisburg Ideenreicher Jazz im Intermezzo-Konzert
Duisburg · Dass der moderne Jazz mehr als nur ein Zitat seiner langen Geschichte ist, dies beweisen immer wieder neue junge Musiker, die die stilistischen Grenzen ihres Genres neu zu bestimmen wissen. Zu diesen gehört seit einigen Jahren schon der mit großem Ideenreichtum und grandioser Spieltechnik gesegnete österreichische Pianist David Helbock. Der 1983 in Vorarlberg geborene musikalische Geschichtenerzähler und Sound-Tüftler war jetzt im Trio im Intermezzo-Konzert in der Lutherkirche zu erleben. Für den Rhythmus, aber auch für feinsinniges Solospiel garantierten Bassist Raphael Preuschl auf der selten zu hörenden Bass-Ukulele und, mal sehr sensibel und mal voller Energie, Schlagzeuger Reinhold Schmölzer; das Trio stellte die neue CD "Into the Mystic" vor.
Das begeisterte Publikum durfte sich über eine Reise in mystische Welten freuen. So ließ sich das auf hohem Niveau musizierende Trio von der Geschichte meist exotischer Kultur-Reisen zu seinen bisweilen raffinierten Klangkunstwerken inspirieren, die in ihrer Originalität den gängigen Mainstream weit hinter sich lassen. Erfreuen durfte man sich an diesem Abend an David Helbocks feinsinnigen Kompositionen etwa über seinen "Helden" Thelonious Monk und weiteren markanten Arrangements vom aktuellen Album, denen die Zuhörer mit Neugierde und Gespür für die Qualität Werke sehr konzentriert folgten. Dabei präsentierte sich das dynamische Trio, das von lyrischen Passagen blitzschnell in stürmische musikalische Gewässer wechselte, sowohl melodisch als auch perkussiv als hoch professionelle Einheit. Für die eher meditativen Klänge und auch für das rhythmisch ungeheuer dichte Triospiel erwies sich die Duisserner Kirche als der ideale Klangraum. David Helbock improvisierte mit ausgeklügeltem Konzept, spielte mit viel Tempo einen Boogie und schickte mit tanzbarem Latin heiße Grüße aus der Karibik.