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Duisburg Huneke-Schüler im katholischen Stadthaus

Duisburg · Sie malen ihre Motive in markanten Quadraten, Rechtecken und beziehungsreichen Farben. Die Rede ist von der "Werkstatt 91" , die bis zum 28. Februar in der Katholischen Familienbildungssstätte (FBS) am Wieberplatz (Stadtmitte) ausstellt. Die Kurse dort prägten die Künstler schon, als man sich noch mit Huneke in der alten FBS an der Krämerstraße traf. Heribert A. Huneke, gebürtiger Essener, gelernter Schreiner und Absolvent der Werkkunstschule Düsseldorf, spielte mit Licht, wollte sein Publikum an Wirklichkeiten hinter Farben und Formen heranführen und sparte in Gesprächen über Kunst auch seine Verortung im christlichen Glauben nicht aus. Er starb im Sommer dieses Jahres.

 Die Huneke-Schüler mit ihren ausgestellten Werken.

Die Huneke-Schüler mit ihren ausgestellten Werken.

Foto: Ulrich Wilmes

Im Katholischen Stadthaus sind jetzt zum 25. Geburtstag der "Werkstatt 91" 30 eigenständige Werke aus der Hand von fünf Huneke-Schüler/innen zu sehen, die in der jahrelangen Begegnung mit dem Meister auch in Volkshochschul-Kursen ihren Stil fanden. "Unsere Themen reichen von ,Licht im Schatten´ über ,Traumlandschaft´ bis hin zu ,Herbstähren´", sagt Sprecherin Roswitha Koszuta für die "Werkstatt 91". Bis heute traf sich die Gruppe geschätzt über 1000-mal zum Austausch, auch 2016 noch fast wöchentlich in privaten Ateliers.

"In den vergangenen Jahren", so Koszuta, "hatten manche von uns noch Privatunterricht bei Huneke, es gab weitere private Begegnungen mit dem zuletzt schwer an Rheuma erkrankten und deshalb am Malen gehinderten Künstler." Anders als Kunststudenten, die vielleicht drei Jahre mit ihrem Professor gearbeitet hätten, so Koszuta, "konnten wir durch die Familienbildungsstätte unseren modernen Stil mehr als zwei Jahrzehnte lang mit Huneke entwickeln." Wer aber angesichts der Bild-Titel der Ausstellung auch romantische Naturmalerei erwartet, wird stattdessen mit farblich faszinierenden Gedanken- und Bildimpulsen konfrontiert. In der Tradition der "Werkstatt 91" lebt auch die Jubiläumsausstellung von Licht, Farbe und aufeinander bezogenen Formen.

Die Aussteller Roswitha Koszuta, Norbert Mertens, Helga Nordmann, Ursula Schröter und Margret Stolpmann präsentieren kleine oder mittelgroße Gouachen, Kreidezeichnungen oder Acrylgemälde; das größte misst 1 Meter mal 1,40 Meter. Denkbar sind für die Künstlerinnen und Künstler, die bei der der Vernissage alle anwesend sind, in der Zeit bis Februar auch weitere Termine, über die sie dann öffentlich informieren und bei denen sie das Gespräch mit Betrachtern suchen wollen. "Unsere Kunst entsteht und wirkt nicht im stillen Kämmerlein. Wir malen bewusst nicht gegenständlich, obwohl wir auch das gelernt haben." Gerade solche moderne Werke würden aber Betrachter einladen, den Eindrücken nachzugehen, die sie in ihm auslösen und darüber mit anderen dann in Dialog zu treten.

(uw)
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