Duisburg Hüttenwerke bieten Technik zum Anfassen

Duisburg · Bei der zweiten "Nacht der Ausbildung" konnten die Besucher die unterschiedlichen Berufsfelder erkunden. Die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann präsentierten sich als abwechslungsreicher und aufgeschlossener Arbeitgeber.

 Denise Glaser (25) und Maik Oehme (23) studieren beide Maschinenbau und zeigen hier das funktionierende Modell eines Hochofens, in dem sie Stahl erzeugen.

Denise Glaser (25) und Maik Oehme (23) studieren beide Maschinenbau und zeigen hier das funktionierende Modell eines Hochofens, in dem sie Stahl erzeugen.

Foto: Christoph reichwein

Die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) haben zum zweiten Mal ihre Tore geöffnet, um technikinteressierten jungen Menschen die verschiedensten Ausbildungsberufe rund um Stahl und Metall nahe zu bringen. Zur "Nacht der Ausbildung" konnten zwischen 16 und 22 Uhr die unterschiedlichen Berufsfelder erkundet werden. Mit dabei waren die aktuellen Auszubildenden sowie deren Vorgesetzte, die gut erkennbar waren, denn sie trugen alle schwarze T-Shirts. Mit der Aufforderung "Heute Nacht oder nie" und einem funktionierenden Barcode auf dem Rücken warben sie für ihre Fachbereiche und standen den Interessierten mit Rat und Tat zur Seite.

In den Werkshallen wurden unter anderem die Fachausbildung Metall und die Grundausbildung Elektrotechnik vorgestellt. Auch über Hydraulik, Schweißtechnik und die Fachausbildung Drehen und Fräsen konnten sich Interessierte informieren. Wer sich von der Begeisterung der Auszubildenden anstecken ließ, konnte direkt vor Ort seine Bewerbungsunterlagen in digitaler Form einreichen.

Neben der Berufsinformation hatten die Organisatoren zudem ein umfangreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Für das leibliche Wohl war an Cocktail- und Würstchenständen mehr als ausreichend gesorgt. Allerdings dachten manche der Besucher beim Anblick von Attraktionen wie dem ADAC-Überschlagssimulator oder den meterhohen Feuerwehrleitern möglicherweise zweimal nach, bevor sie sich eine der Köstlichkeiten bestellten. Zu den spektakulärsten Programmpunkten gehörten Live-Einsätze der Werksfeuerwehr, die demonstrierten, wie Notfallsituationen zwischen den Hochöfen gemeistert werden.

Natürlich bot die Außenanlage der Hüttenwerke auch weniger actiongeladene Angebote: Neben einem Gabelstaplerlabyrinth und einem Segway-Parcours wurden auch Kickerspiele oder Kistenklettern angeboten. Zudem konnte an einem so genannten Rennofen beobachtet werden, wie vor der Erfindung der Hochöfen Stahl produziert wurde.

Obwohl die primäre Zielgruppe natürlich Schulabgänger waren, machte das abwechslungsreiche Rahmenangebot deutlich, dass sich die Veranstaltung nicht ausschließlich an potentielle Auszubildende richtete. Viele Familien nutzten die Veranstaltung für einen Ausflug zu den Hüttenwerken, jeder war willkommen.

Bei der Premiere im vergangenen Jahr konnte die "Nacht der Ausbildung" einen großen Erfolg verbuchen: Mehr als 1000 junge Leute waren gekommen und 150 von ihnen reichten noch am selben Tag ihre Bewerbung um eine Ausbildung in den Stahlwerken ein. "Das Ziel dieser Aktion ist vor allem die Bekanntmachung unseres Werks als Ausbildungsbetrieb", erklärte Gabriele vom Ende, Leiterin der Berufsbildung bei HKM. "Wir würden uns auch freuen, wenn wir mit solchen Aktionen mehr Mädchen für die technischen Berufe begeistern könnten. Deshalb engagieren wir uns auch zusätzlich auf Ausbildungsmessen oder bei Aktionen wie dem Azubi-Speed-Dating." Auf dem heutigen Ausbildungsmarkt sei es wichtig, sich aus der Masse der Arbeitgeber abzuheben, ein bisschen anders zu sein als das Normale.

Dieses Ziel wurde mit der "Nacht der Ausbildung" definitiv erreicht, die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann präsentierten sich als abwechslungsreicher und aufgeschlossener Arbeitgeber. Wie viele neue Auszubildende der Betrieb tatsächlich gewonnen hat, wird sich erst im Sommer herausstellen, wenn die Bewerbungsgespräche und Assessment-Center beginnen. Fest steht jedoch, dass die jugendlichen Besucher der Ausbildungsnacht die Stahlwerke und ihre Bemühungen um sie im Hinterkopf behalten werden.

(me)
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