Lamya Kaddor zum Holocaust-Gedenktag „Antisemitismus ist relativ weit verbreitet“

Interview | Duisburg · Die Duisburger Islamwissenschaftlerin und Grünen-Politikerin über Judenfeindlichkeit, was Schulen anders machen sollten und ob muslimische Jugendliche besonders anfällig für derartige Vorurteile sind.

 Lamya Kaddor während eines Gesprächs im Jahr 2019. Im September will sie für die Grünen in den Bundestag einziehen.

Lamya Kaddor während eines Gesprächs im Jahr 2019. Im September will sie für die Grünen in den Bundestag einziehen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Bekannt wurde Lamya Kaddor als Islam- und Erziehungswissenschaftlerin. Sie schrieb mehrere Bücher zum Islam und zur Integration von Muslimen in Deutschland. 2016 veröffentlichte Kaddor „Die Zerreißprobe: Wie die Angst vor dem Fremden unsere Demokratie bedroht.“ Wegen massiver Bedrohungen ließ sich Kaddor danach von ihrer Tätigkeit als Islamische Religionslehrerin beurlauben. Schon damals arbeite sie an einem Präventionsprojekt gegen Antisemitismus unter Jugendlichen. Heute forscht sie hierzu an der Universität Duisburg-Essen. Im September will die 42-Jährige für die Grünen in den Bundestag einziehen.