Konzert Hörenswerte afrikanische Rhythmen beim Mercator Jazz

Ja ist denn schon Weihnachten? Überraschendes präsentierte die Reihe Mercator-Jazz am Donnerstag im kleinen Saal der Mercator-Halle mit den beiden Formationen „Jin Jim“ und „Three fall feat. Melane“.

 Die Formation „Three Fall feat. Melane“ sorgten schon auf vielen Festivals für Furore. Jetzt überzeugten sie auch in Duisburg.

Die Formation „Three Fall feat. Melane“ sorgten schon auf vielen Festivals für Furore. Jetzt überzeugten sie auch in Duisburg.

Foto: Alfons Winterseel

Die Zuschauer wurden nicht enttäuscht und quittierten die musikalischen Leistungen der Bands am Schluss mit stehenden Ovationen.

„Jin Jim“ werden zu den Senkrechtstartern der deutsche Jazz-Szene gezählt. Erst vor fünf Jahren gründeten der aus Peru stammende Flötist Daniel Manrique-Smith, Bassist Ben Tai Trawinski, Schlagzeuger Nico Stallmann und Gitarrist Johann May die Band. Noch im gleichen Jahr schafften sie es als Voting-Sieger in das Finale JazzTube-Festivals in Bonn. 2014 gewann „Jin Jim“ gegen 200 Mitbewerber den „Future-Sounds“-Wettbewerb der Leverkusener Jazztage und veröffentlichter ihr erstes Album „Die Ankunft“.

„Jin Jim“ gelingt in herausragender Weise die Kombination von Latin, Jazz und Rock, nicht „verkopft“, sondern mit Bauchgefühl. Mitreißend und schnörkellos nimmt die Band das Publikum mit auf ihre musikalische Reise. Eine echte Reise unternahm sie übrigens schon mit dem Goethe-Institut und präsentierte in Peru und mehreren afrikanischen Ländern, was sich in der neuen deutschen Jazz-Szene entwickelt. Alle Bandmitglieder verwirklichen sich auch als Komponisten, nicht unwesentlich für die Harmonie in einer solchen Formation, die sich dabei zu 70 Prozent Freiheit der Improvisation lässt. „Wir versuchen, uns auch selbst bei jedem Konzert zu überraschen“, erklärte Bassist Ben Tai Trawinski nach dem Konzert. Da kann ein einziges Stück auch schon mal eine Seite einer LP füllen. Erwähnenswert: Die (Atem-) Technik von Flötist Daniel Manrique-Smith, gepaart mit großer Virtuosität, mit der auch alle anderen nicht geizten.

Möchte man einen Bogen spannen zum zweiten Teil des Abends, dann wären dies die Vorlieben für den Einsatz technischer Soundveränderungen und die Inspiration afrikanischer Rhythmen. „Three fall feat. Melane“ sorgten schon auf vielen Jazzfestivals für Furore. In der Trio-Besetzung Schlagzeug und zwei Bläser scheinen auf den ersten Blick Bass und Akkordinstrument zu fehlen. Doch Til Schneider (Posaune) und Lutz Streun (Bass-Klarinette und Tenorsaxophon) lassen es im Wechsel nicht an tiefen Tönen und tragenden Basslinien fehlen. Früher als Trio unterwegs, setzt die kongolesisch-deutsche Sängerin Melane Nkounkolo mit ihrer Stimme dem Spiel des Trios die Krone auf.

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