Überflutungen drohen Rheinhochwasser - Pegel könnten weiter steigen

Köln/Bergisches Land · Fachleute rechnen weiterhin mit Hochwasser und weiter ansteigenden Wasserständen am Niederrhein. Köln wappnet sich gegen drohende Überflutungen durch das Hochwasser. Die Wupper hat in Leverkusen Wege überflutet.

Am Pegel Ruhrort wird dem Hochwassermeldezentrum Rhein zufolge an diesem Donnerstag die Meldehöhe von acht Metern überschritten. Der Wasserstand soll dort bis Freitagmittag noch weiter ansteigen und dabei sich der Marke von neun Metern annähern. Auch an den anderen Pegeln entlang des Flusses wird demnach das Wasser weiter steigen.

In Köln spitzt sich die Lage für die Schifffahrt und für Anwohner weiter zu. Dort ist bereits seit Mittwoch der Verkehr auf dem Wasser eingeschränkt. Auf der 50 Kilometer langen Strecke zwischen Mondorf und Dormagen müssen Schiffe ihre Geschwindigkeit drosseln und immer per Funk für Anweisungen erreichbar sein. Im Laufe des Donnerstags wird der Wasserstand Vorhersagen zufolge wohl bei über sieben Metern liegen, und könnte bis Freitagmittag bis auf über 7,50 Meter steigen.

Hochwasser 2018 in NRW nach Sturmtief Burglind
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Hochwasser in NRW nach starken Regenfällen

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Foto: Martin Gerten/dpa

Ob im Bereich der Kölner Altstadt Maßnahmen zum Hochwasserschutz ergriffen werden müssen, werde sich im Laufe der Woche zeigen. Bei anhaltendem starkem Regen könnte der Pegel am Montag über die für den Hochwasserschutz in der Altstadt wichtige Marke von 8,70 Metern steigen.

In Düsseldorf rechnet man ebenfalls mit Hochwasser. Am Donnerstagmorgen sollen nach Stadtangaben sogenannte Auslassschieber der Düssel in der Altstadt geschlossen werden, um zu verhindern, dass über den kleinen Fluss das Rheinwasser in die Stadt drückt. Um eine möglichst lange Vorlaufzeit zu haben, beobachten die Verantwortlichen nicht nur den Wasserstand in der Stadt selbst, sondern vor allem den Stand im rheinland-pfälzischen Andernach. Dieser soll Prognosen zufolge am Donnerstag die Marke von sechs Metern überschreiten. Auch ein Wasserstand von sieben Metern sei in den kommenden Tagen möglich, teilte die Stadt auf Anfrage mit. Dann werden auch in Düsseldorf die ersten Schutzmaßnahmen ergriffen.

In Leverkusen hatte die Stadtverwaltung schon am Dienstag einen Radweg am Rheinufer wegen Hochwassergefahr gesperrt. In Opladen ist die Wupper schon deutlich über die Ufer getreten und hat Uferwege überschwemmt. Der Pegelstand betrug am Mittwoch 2,78 Meter. Das mittlere Hochwasser liegt bei 2,67 Metern in dem Bereich. In Unterburg hatte die Feuerwehr am Morgen einen Parkplatz am Wupperufer geräumt.

Auch viele Gewässer im Bergischen sind durch die anhaltenden Niederschläge der vergangenen Wochen enorm angeschwollen. Bisher gibt es laut Wupperverband noch keine Gefährdung für Wohngebäude. In den großen Talsperren des Bergischen Landes sei noch Platz. Mit ihrer Hilfe können starke Pegelanstiege abgefangen werden.

Auch viele kleinere Flüsse können in den nächsten Tagen über die Ufer treten. Im Falle der Lenne aber entspannt sich die Lage. Daten des Landesamts für Umwelt zufolge könnte entlang der Lenne das Wasser etwas zurückgehen. Entlang der Ruhr, der Sieg und der Weser hingegen wird demnach das Wasser an einigen Pegeln zurückgehen, andernorts sollen die Flüsse aber weiterhin anschwellen.

Mit Material der Nachrichtenagentur dpa.

(hsr/woa)
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