Duisburg Hochhausruine auf Prioritätenliste

Duisburg · Die Hochhausruine an der Ottostraße in Hochheide soll auf eine Liste des Regionalverbandes Ruhr gesetzt werden. Damit würde gezeigt, dass das Projekt eine hohe Priorität hat. An Fördermittel für den Ankauf und Abriss könnte die Stadt damit künftig vielleicht leichter herankommen.

 Das Hochhaus an der Ottostraße 24-30 in Hochheide wurde zu Beginn der 1970er Jahre gebaut. Seit 2003 steht es leer und verfällt zusehends.

Das Hochhaus an der Ottostraße 24-30 in Hochheide wurde zu Beginn der 1970er Jahre gebaut. Seit 2003 steht es leer und verfällt zusehends.

Foto: Andreas Probst

Hochheide Die Hochhausruine an der Ottostraße 24-30 in Hochheide wurde kurzfristig auf die Tagesordnung der morgigen Sitzung der Bezirksvertretung Homberg / Ruhrort / Baerl gehoben. Die Politiker sollen ihre Zustimmung geben, dass das Projekt auf die Liste "Konzept Ruhr und Wandel als Chance" des Regionalverbandes Ruhr (RVR) gesetzt wird.

Laut RVR-Pressesprecher Jens Hapke enthält diese Liste Projekte in der Region, "die es wert sind, gefördert zu werden". Es handele sich sozusagen um eine "regionale Vorauswahl". Wenn sich die Stadt Duisburg jetzt beispielsweise beim Land NRW oder bei der EU um Fördergelder für den Abriss des Hochhauses bewerbe, könne sie darauf verweisen, dass das Projekt auf der Liste stehe. Hapke: "Das kann helfen, an Fördergelder heranzukommen."

Politik optimistisch

"Bei dem Konzept des RVR handelt es sich um eine Zusammenstellung aller förderungswürdigen Maßnahmen, die in den Städten der gesamten Region von Duisburg bis Dortmund Priorität haben", erklärt Helmut Höffken vom Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement der Stadt Duisburg. Es sei kein eigenes Förderprogramm, kein zusätzlicher Topf mit Geldmitteln, die man jetzt einfach anzapfen könne. "Aber mit der Aufnahme in diese Liste zeigen wir als Stadt Duisburg, dass wir das Projekt Hochhausruine als wichtig erachten und hier ein sehr hoher Handlungsbedarf besteht", so Höffken.

"Es ist zwar kein neuer Geldtopf, aus dem wir uns unmittelbar bedienen können. Aber wir haben trotzdem etwas erreicht", kommentiert Klaus Radny, Chef der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung, die Entwicklung. "Wir haben jetzt eine klare Aussage, dass die Stadt Duisburg das Problem als wichtig erachtet. Dessen konnten wir uns bislang nicht immer sicher sein." Dem Projekt Hochhausruine, so Radny, werde jetzt überregionale Bedeutung zugemessen. "Damit haben wir etwas in der Hand, um an Fördergelder zu kommen."

Auch der Homberger SPD-Vorsitzende Mahmut Özdemir sieht die Entwicklung optimistisch: Damit werde "ein neuer Weg begangen", die Problematik in Hochheide anzugehen, ist er sich sicher. Die Aufnahme in die Liste des RVR zeige, "dass der Weg, den wir vorgegeben haben, der Richtige war." Özdemir: "Ein professioneller Umgang mit dem Hochhausquartier durch permanente Wiedervorlage der Vorgänge und das Verteidigen der finanziellen Ansätze im Haushalt für dieses Gebiet führten dazu, dass Hochheide auf der Duisburger Bühne wieder Gewicht bekam."

(RP)
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