Duisburg Hilfe gegen Dauer-Staus

Duisburg · In Duisburg und Umgebung staut sich der Verkehr häufiger als in vielen anderen Regionen Deutschlands. Dem müsse die Politik auch bei der Förderung der Infrastruktur Rechnung tragen, forderten gestern Experten in Duisburg.

Wie lässt sich die Verkehrssituation im Ruhrgebiet verbessern? – Diese Frage beschäftigte rund 250 Unternehmer und Verkehrsexperten gestern in der Mercatorhalle beim "Zukunftskongress Mobilität Ruhr" der Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet. Duisburg ist ein wichtiger Knotenpunkt im Ruhrgebiet. Auch im Straßen- und Schienenverkehr ist die Stadt von zentraler Bedeutung.

Damit einher geht ein hohes Verkehrsaufkommen. Die A 59 ist zu bestimmten Tageszeiten kaum befahrbar, und auch am Kreuz Kaiserberg staut es sich regelmäßig. Eine Tatsache die nicht nur an den Nerven von Pendlern zerrt, sondern auch massive wirtschaftliche Folgen hat. Durch Staus verlieren Logistikunternehmen Zeit und damit auch Geld. Dass Duisburg für solche Unternehmen durchaus ein attraktiver Standort ist, machen Neuansiedlung, wie jüngst die Firma Danone, deutlich. Damit das auch so bleibt, müsse angesicht der erwarteten Steigerung des Verkehrsaufkommen – bis 2025 um 20 Prozent im Straßen- und fast 80 Prozent im Güterverkehr – einiges geschehen, meinte IHK-Präsident Thomas Hüttemann. Bessere Logistikketten, die Schiffe und Züge mit einbinden, seien nur ein Teil der Lösung. Gleichzeitig müsse mehr Geld in die Infrastruktur fließen, und zwar gerade im Ruhrgebiet. "Es macht wenig Sinn, irgendwo im Thüringer Wald ein logistisches Netzwerk aufzubauen, in der Hoffnung, dass mit einer guten Infrastruktur auch Logistikunternehmen folgen würden", so der IHK-Präsident. "In Nordrhein-Westfalen haben wir ein solches Netzwerk bereits, deswegen muss mehr Geld in die Region fließen." Aktuell wird die Verteilung der finanziellen Mittel vom Bund über Länderquoten geregelt. NRW bekommt 20 Prozent. Zu wenig, meint auch IHK-Verkehrsexperte Werner Kühlkamp. "Das Geld muss vor allem nach der wirtschaftlichen Bedeutung von Ländern verteilt werden."

Ein weitere Forderung war die nach Umweltvorgaben, die sich mit der lokalen Wirtschaft besser in Einklang bringen lassen. "Umweltschutz ist ein wichtiges Thema, wie er umgesetzt wird, muss allerdings noch mal diskutiert werden", so Hüttemann. "Die Umweltzonen stellen viele kleine und mittelständische Unternehmen, wie beispielsweise das Umzugsunternehmen oder den City-Lieferanten, vor massive Probleme."

(RP)
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