Duisburg Hilfe aus Hamborn für bosnische Flutopfer

Duisburg · Die Feuerwehr Duisburg reagierte früh auf den Notstand in Bosnien. Elvedin Cajlakovic, Feuerwehrmann der Berufsfeuerwehr Duisburg in Hamborn und gebürtiger Bosnier, war durch seine Landsleute rasch über das Ausmaß der Zerstörung und die Not in der Bevölkerung informiert. Insbesondere die Umgebung seiner ehemaligen Heimatstadt Teocak war stark betroffen.

Mithilfe von Hauptbrandmeister Paul Scheepers sowie weiteren Feuerwehrkollegen, Familienangehörigen und Bekannten im Umkreis des Ruhrgebietes organisierte er eine Hilfsaktion. Extreme und lang anhaltende Regenfälle haben auf dem Balkan zu einer Naturkatastrophe geführt. Große Teile von Bosnien, Serbien und Kroatien sind überflutet. Viele Ortschaften sind aufgrund von unpassierbaren Straßen und großflächigen Erdrutschen von der Außenwelt abgeschnitten bzw. nicht erreichbar. Dies führt zu erheblichen Versorgungsengpässen in der Bevölkerung.

Der Lkw der Berufsfeuerwehr wurde jetzt mit einer Vielzahl von Hilfsgütern beladen, die auch durch die Organisation "Menschen für Menschen" in Castrop-Rauxel gesammelt wurden. Mit Hilfe von Spendengeldern wurden in Österreich und Kroatien noch Lebensmittel und dringend benötigtes Trinkwasser gekauft und zugeladen. Während des gesamten Transports bestand ständiger Kontakt zur Berufsfeuerwehr Tuzla, die die konkrete Hilfe vor Ort organisierte. Die Stadt Teocak, Nachbargemeinde der Stadt Tuzla, wurde nach anderthalbtägiger Fahrt erreicht.

Die Hilfsgüter mussten dort entladen, nach Dringlichkeit sortiert und für den Weitertransport wieder verladen werden. Dann ging es in Richtung der Städte Janja und Kalesija, die besonders schwer von der Katastrophe betroffen waren. Die Straßen waren vielerorts vollständig zerstört und teilweise für Normalfahrzeuge unpassierbar. Durch das geländegängige Fahrzeug der Berufsfeuerwehr Duisburg konnten auch die schwierigen Strecken gemeistert und die Hilfsgüter zeitnah durch das Rote Kreuz Bosnien verteilt werden.

Für die Duisburger Helfer Cajlakovic und Scheepers endete der Tag am Abend gegen 22 Uhr im Hotel. Bereits einen Tag später wurde die Rückfahrt angetreten, und nach 24 Stunden Fahrzeit kamen beide wieder auf der Feuerwache in Hamborn an, wo die spontane Aktion begonnen hatte.

Den Feuerwehrmännern aus Duisburg wurde für ihren Einsatz große Dankbarkeit der Bevölkerung und insbesondere der Gemeinde Teocak entgegengebracht. Trotz der Strapazen würden Feuerwehrmänner Cajlakovic und Scheepers jederzeit solch einen Hilfstransport wieder durchführen.

(RP)
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