Kostümshop der Deutschen Oper am Rhein Hier ist jedes Kleidungsstück ein Unikat

Duisburg · Seit gestern Morgen dürfen sich die Duisburger über den Kostümshop der Deutschen Oper am Rhein freuen.

 RP-Mitarbeiterin Karoline Hatt im bodenlangen Kleid aus der "Fledermaus" – und mit dem Gefühl, ein ganz anderer Mensch zu sein.

RP-Mitarbeiterin Karoline Hatt im bodenlangen Kleid aus der "Fledermaus" – und mit dem Gefühl, ein ganz anderer Mensch zu sein.

Foto: Probst, Andreas (apr)

Menschen, die am Freitag das Forum auf der Königstraße besuchten, wurden Zeugen einer scheinbar skurrilen Situation: Kleiderständer mit barocken Kleidern und schweren Gewändern wurden durch die Gänge geschoben und verschwanden hinter den verschlossenen Türen eines Ladenlokals gegenüber der Apotheke. Lange Roben aus Samt, schwerfallende Umhänge und bodenlange Ballkleider mit Reifröcken und engen Korsagen hingen an den Kleiderstangen. Eine Premiere der ganz besonderen Art bot sich den ersten Besuchern, die bereits um kurz nach 9 Uhr vor dem Laden mit den Füßen scharrten. Ein ganzes Lokal voller getragener Theater-Kleidung — offensichtlich für viele ein Magnet. In diesen Kostümen stecken Liebe und Geschichten. Handgenähte Roben und jedes Kleidungsstück ein Unikat: So etwas ist einmalig.

 Das Interesse der Duisburger an Kostümen aus Produktionen der Deutschen Oper am Rhein ist unverkennbar. Gestern war im Ladenlokal im Forum schon jede Menge los.

Das Interesse der Duisburger an Kostümen aus Produktionen der Deutschen Oper am Rhein ist unverkennbar. Gestern war im Ladenlokal im Forum schon jede Menge los.

Foto: Andreas Probst

"Ich bin sehr gespannt, was mich erwartet. Ich spiele Theater in meiner Freizeit und hoffe, hier etwas Passendes für mich zu finden", so die 23-jährige Magdalena Haase, die gemeinsam mit ihrer Mutter auf die Eröffnung des neuen Shops wartete. Um 9.30 Uhr wurde der temporäre Opernkostümshop eröffnet. Schnell schnappte sich jeder Besucher eines der imposanten Kleider, um es genau unter die Lupe zu nehmen. Ob "Don Giovanni", "Tannhäuser", "Le nozze di Figaro", "Der Zigeunerbaron" oder "Fledermaus" — in dem Ladengeschäft der Deutschen Oper am Rhein ändert sich immer wieder das Sortiment.

Kleider für Kinder sind jedoch nicht im Fundus enthalten. Fünf Wochen lang können Ballett- und Opernfreunde nun in die Robe ihres Lieblingscharakters schlüpfen und eine Zeitreise in die Vergangenheit erleben. Stöbern und Anprobieren lautet das Motto.

"Natürlich sind Opern- und Ballettkostüme Unikate und sind deswegen auch nicht mit einer Größe gekennzeichnet. Die Besucher müssen die Kostüme anprobieren und schauen, ob alles richtig sitzt und nicht drückt", erklärte Tanja Brill, Leiterin der Pressestelle der Oper, mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Die Anprobe eines bodenlangen, gelben Kleides mit kurzer Schleppe aus der Operette "Fledermaus", schien auch mich in eine andere Person zu verwandeln. Rebecca Mann, die zurzeit als Praktikantin bei der Deutschen Oper am Rhein tätig ist, kennt dieses Gefühl: "Ich habe ein Kostüm aus der Operette Vogelhändler an und merke, wie ich mich anders zu bewegen scheine. Dieses Kleid trägt seine eigene Geschichte mit sich herum — und so etwas spürt man." Tanja Brill war von dem Getümmel, das bereits nach wenigen Minuten im Laden herrschte, begeistert. "Ich bin überwältigt, wie viele Menschen sich für unseren Fundus interessieren. Wenn das die nächsten Wochen so weiter geht, ist wieder Platz für neue Kleidung in den Lagern der Kostümabteilung."

(RP)
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