Ferienbeginn in NRW Herbstferien – Duisburg bleibt zu Hause

Duisburg · Am Montag beginnen in Nordrhein-Westfalen die Herbstferien. Doch die Corona-Pandemie schränkt die Reisemöglichkeiten stark ein. Die Konsequenz: Viele Duisburger verreisen in den Ferien nicht.

 Wer nicht verreist, kann sich im Landschaftspark Duisburg mit Maskottchen „Edgar“ auf GPS-Schatzsuche machen.

Wer nicht verreist, kann sich im Landschaftspark Duisburg mit Maskottchen „Edgar“ auf GPS-Schatzsuche machen.

Foto: Landschaftspark

„Eine Reisewarnung für nicht notwendige, touristische Reisen gilt grundsätzlich weiterhin für alle Länder, die von der Bundesregierung als Risikogebiet eingestuft sind.“ Das meldet das Auswärtige Amt auf seiner Website. Doch auch wenn die pauschale Reisewarnung in alle außereuropäischen Länder erloschen ist, werden tägliche neue Gebiete in Nachbarländern zu Risikogebieten erklärt.

Das spüren auch die Reisebüros. Janine Ente vom Reisebüro Müller in Walsum bestätigt das. Außer nach Griechenland, das laut Auswärtigem Amt nur „relativ moderat betroffen“ ist, reise auch in den Herbstferien kaum noch jemand. Im Sommer habe es noch vermehrt Reisen innerhalb Deutschlands gegeben, doch aufgrund des Wetters nehme nun auch die Zahl der innerdeutschen Touristen ab. „Die Kunden sind teilweise sehr verunsichert“, so Ente, nur die wenigsten hätten überhaupt noch Reisen für den Herbst gebucht, sodass sich auch die Zahl der Stornierungen in Grenzen halte.

Generell scheinen die Duisburger derzeit reisemüde zu sein, wie eine kleine Umfrage in der Fußgängerzone in der City ergab. So hat auch Familie Ademi aus für die Herbstferien keinen Urlaub geplant. „Wir werden einfach mal schauen, was man so machen kann“, schließlich ändere sich die Lage derzeit schnell. Vielleicht könne man den ein oder anderen Tagesausflug machen – aber an Urlaub habe man während der Pandemie gar nicht erst gedacht.

Anke Schimanski und ihr Verlobter fahren nicht in den Urlaub. Ursprünglich hatten die beiden mit ihrem Sohn überlegt, an die Ost- oder Nordsee zu fahren, jetzt bleibe man aber in der Umgebung, sagt sie. Tagesausflüge nach Essen oder Mülheim seien zum Beispiel geplant. Dafür heiratet das Paar am 10. Oktober. Unter Schülern des Landfermann- Gymnasiums sind die Antworten ähnlich: Kaum jemand fahre weg, höchstens nach Hessen oder Rheinland-Pfalz. Allgemein herrscht also Verständnis. Die meisten Befragten möchten gar nicht weg fahren.

Für das Busunternehmen „Busmeister.de“ sieht die Lage nicht anders aus. Buchungsanfragen seien verhalten, es finden nur innerdeutsche Reisen statt, auch das aber nur spärlich, sagt eine Mitarbeiterin. 80 bis 90 Prozent der Anfragen fallen weg. Aus Duisburg sei für die Herbstferien keine Busreise gebucht.

Kinder und Jugendliche können während dieser Herbstferien nicht an Jugendreisen teilnehmen. Der Bund der katholischen Jugend Duisburg organisiere normalerweise sechs bis sieben Ferienfreizeiten während der Herbstferien, an denen 200 bis 300 Jugendliche teilnehmen würden, sagt der Geschäftsführer Henning Gerlach.

Man organisiere aber ein Programm für Mitglieder aus den eigenen Verbänden oder Jugendgruppen, um zumindest ein bisschen Ferienprogramm anzubieten. Dieses Programm beinhalte zum Beispiel einen Besuch im Zoo, einen Lagerfeuerabend oder eine GPS-Schnitzeljagd, erklärt Gerlach. Man versuche trotzdem, wenn möglich, zusätzliches Programm zu schaffen, vor allem für Kinder aus sozial schwachen Familien, die normalerweise nicht raus kommen würden.

Wie es für Schüler und Lehrer nach den Herbstferien an den Schulen weitergeht, das werden die Infektionszahlen zeigen. Das Bildungsministerium spricht in einer veröffentlichten Schulmail von „weiterhin großer Anstrengungen“, derer es bedürfe, um den Schulbetrieb möglichst reibungslos zu gestalten. Für Schüler, die aus Risikogebieten zurückkommen, gelte die Corona-Einreiseverordnung. Sollten sie wegen eventueller Quarantäne dann nicht am Schulunterricht teilnehmen können, sei dies aber nicht als unerlaubtes Fernbleiben zu werten. Außerdem bleiben die bisherigen Verordnungen wie regelmäßiges Lüften und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, solange sich die Schüler nicht an ihrem Platz befinden, auch nach den Ferien bestehen.

Auch beim Duisburger Reiseveranstalter Schauinsland-reisen konzentriert man sich bisweilen optimistisch auf die Zeit nach den Herbstferien. „Wir hoffen, dass wir bereits in Kürze wieder Reisen auf die Kanaren anbieten können“, so der Leiter der Flugtouristik, Andreas Rüttgers. Momentan seien Griechenland und Madeira die beliebtesten Reiseziele. Für die Klassiker wie Mallorca oder die Kanaren seien aufgrund der Reisewarnungen aktiv Reisen abgesagt worden. Auch dort spürt man jedoch die Lust auf Sonne im Urlaub – deutsche Reiseziele seien beim aktuell herbstlichen Wetter nicht besonders gefragt.

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