Duisburg Helfende Hände für Honduras

Duisburg · Türkis leuchtendes Meer, tropische Regenwälder, verborgene Indiedörfer, bunte Märkte und Maja-Tempel – ein faszinierendes und rätselhaftes Land zwischen Karibik und Pazifik, so beschreibt die Deutsch-Honduranische Gesellschaft (DHG) das Land Honduras.

 Wer im Alltag einer hohen Belastung ausgesetzt ist, wird Strandurlaub nicht als langweilig empfinden.

Wer im Alltag einer hohen Belastung ausgesetzt ist, wird Strandurlaub nicht als langweilig empfinden.

Foto: AFP, AFP

Türkis leuchtendes Meer, tropische Regenwälder, verborgene Indiedörfer, bunte Märkte und Maja-Tempel — ein faszinierendes und rätselhaftes Land zwischen Karibik und Pazifik, so beschreibt die Deutsch-Honduranische Gesellschaft (DHG) das Land Honduras.

Ein Traum für jeden Touristen, wäre da nicht auch die andere Seite der Medaille: Armut, niedriges Bildungsniveau, Straßenkinder, Verschuldung, "und das sind nur ein paar der vielen Kernprobleme", erklärt Irene Janssen, Prasidentin der DHG.

Seit zehn Jahren

Bereits seit zehn Jahren setzt sich die DHG für die Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Grundlagen in Honduras ein, eine Aufgabe, die für die meisten Mitglieder zur Herzensangelegenheit geworden ist. Am vergangenen Wochenende wurde das Jubiläum im Landschaftspark gefeiert. Freunde und Mitglieder sowie Oberbürgermeister Adolf Sauerland fanden ihren Weg dorthin, aber auch Gäste aus Honduras hatten die lange Reise auf sich genommen. Ein ganz besonderer Gast war Fredy Jeovanny Mejia Castillo. Der 32-Jährige ist Direktor und Lehrer an der Hogar San Rafael, ein Kinderheim und eine Schule, die Straßenkindern den Zugang zu Bildung ermöglicht. Auch dieses wird unterstützt von der DHG. "In Honduras schicken die Eltern ihre Kinder zum Arbeiten hinaus, weil sie Geld brauchen. Bildung ist da nicht so wichtig", erzählt Fredy.

Mit Nierenversagen nach Deutschland

Er ist der einzige in seiner Familie, der studiert und einen Studienabschluss hat, doch hatte er auch ein angeborenes Nierenleiden. "Ich wurde 2007 mit schwerem Nierenversagen nach Deutschland gebracht und hatte nur noch ein paar Tage — es war wirklich knapp." Sein Bruder spendete ihm eine Niere, und so konnte er gerettet werden. "In Honduras wäre das nicht möglich gewesen. Die Operation war zu teuer. Jetzt kann ich sagen: Ich bin einmal in Honduras geboren worden, und einmal in Deutschland", sagt er in gebrochenem Deutsch. Die Kosten für die Operation wurden von der DHG getragen. Heute geht es Fredy wieder gut, er hat sogar geheiratet.

Hilfe zur Selbsthilfe, ein Prinzip, dass die DHG erfolgreich verfolgt. "Fredy kann wieder unterrichten und leistet mit seiner Arbeit in der Schule einen wichtigen Beitrag", erklärt Klaus Rudhardt, der seit vielen Jahren Mitglied der DHG ist und schon dreimal vor Ort in Honduras war. "Wir haben dort eine Wasserleitung für 270 Menschen, so dass die Wasserversorgung jetzt sicher gestellt ist." Dabei habe der Verein das Material finanziert, die Bauarbeiten jedoch verrichteten die Menschen in Honduras selbst. "Jetzt wissen sie, wie es geht, und andere Dörfer können davon lernen", erklärt Rudhardt. Für ihn ist es besonders wichtig, kleine Länder wie Honduras nicht zu vergessen.

(RP)
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