Premiere im Zoo Meißner Widder aus Duisburg haben gleich siebenfachen Nachwuchs

Duisburg · Meißner Widder zählen zu den bedrohtesten Haustierrassen überhaupt. Im Duisburger Zoo haben die putzigen Hasen ihre renovierte Anlage erst vor einigen Monaten bezogen. Und nun gibt es gleich siebenfachen Grund zur Freude.

 Bei den Meißner Widdern im Duisburger Zoo hat es erstmals Nachwuchs gegeben.

Bei den Meißner Widdern im Duisburger Zoo hat es erstmals Nachwuchs gegeben.

Foto: Zoo Duisburg/Mathias Appel

Sieben auf einen Streich: Bei den Meißner Widdern aus dem Duisburger Zoo am Kaiserberg hat es erstmals Nachwuchs gegeben. Frühlingshafte Temperaturen lockten die Jungtiere nun auf die Außenanlage.

Die Anzeichen waren deutlich: Die Häsin hatte einen prallen Bauch, guten Appetit und schon selbst ein Nest im Stall vorbereitet. Für Weibchen „Schlapp Schlapp“ ist es der erste Nachwuchs, den sie vorbildlich groß zieht. „Die Aufzucht läuft völlig unproblematisch“, freut sich Revierleiter Maik Elbers. Und das Pfleger-Team hofft gespannt auf weiteren Nachwuchs bei den Meißner Widdern. „Auch die zwei anderen Weibchen der Gruppe hatten Herrenbesuch, schon bald sollte der Kindergarten Zuwachs bekommen“, so Tierpfleger Elbers weiter.

Die ersten zwei Lebenswochen verbrachten die nackten wie blinden Widderbabies im warmen, ausgepolsterten Nest. Vor einigen Tagen schauten sie dann aus der schützenden Wurfbox heraus und hoppelten eine erste Runde durch den Stall.

Bei frühlingshaften Temperaturen ging es für die Mini-Widder auf die Außenanlage: Hoppeln, Buddeln und frisches Gras naschen stand auf dem Tagesplan für die sieben Racker. Auffällig dabei: Die Kleinen haben noch alle Stehohren. Diese kippen meist ab der zwölften Lebenswoche zur Seite.

Auch am Erscheinungsbild der Kleinen wird sich einiges tun: Noch sind die Jungtiere zwar nur so groß wie die Handfläche eines Menschen, schon bald werden sie ein stattliches Gewicht von bis zu fünf Kilogramm erreichen.

 Bei frühlingshaften Temperaturen ging es für die Mini-Hasen jetzt zum ersten Mal auf die Außenanlage.

Bei frühlingshaften Temperaturen ging es für die Mini-Hasen jetzt zum ersten Mal auf die Außenanlage.

Foto: Zoo Duisburg/Mathias Appel

Früher wurden Meißner Widder wegen ihres samtigen Fells auch in Deutschland häufiger gezüchtet. Im Laufe der letzten Jahrhunderte geriet die Rasse zunehmend in Vergessenheit – denn sie hatte keine wirtschaftliche Bedeutung.

Die Bestände schrumpften und mit weniger als 50 registrierten Tieren im Jahr 1976 drohten die Meißner Widder zu verschwinden. Nicht umsonst gilt diese Art als bedrohte Haustierrasse. Ein Schicksal, welches Meißner Widder mit viele weiteren, alten Haustierrassen teilen.

Engagierte Züchter wie auch Zoologische Gärten setzen sich dafür ein, alte Haustierrassen zu bewahren. Denn diese gelten als widerstandsfähiger gegenüber den Rassen, welche in der konventionellen Landwirtschaft gehalten werden.

Neben Meißner Widdern leben im Zoo Duisburg mit den Kune-Kune-Schweinen, den Dahomey-Zwergrindern und Vertretern der Hühnerrasse „Deutscher Sperber“ weitere bedrohte Haustierrassen.

(dab)
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