Prozess im Hochsicherheitstrakt Düsseldorf Das komplexe System der „Mafia & Co. KG“

Düsseldorf · Nach einer Corona-Pause wäre der Duisburger Mafia-Prozess fast erneut unterbrochen worden. Ein Staatsanwalt musste in Quarantäne. Die Anklage offenbart ein riesiges Drogensyndikat, das mit Kurierdiensten und Scheinfirmen von NRW bis nach Kolumbien reicht.

Auftakt im Mafia-Prozess im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts Düsseldorf vor gut zwei Wochen.

Auftakt im Mafia-Prozess im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts Düsseldorf vor gut zwei Wochen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Im August 2017 fährt Serkan B., ein Kfz-Mechaniker, der sich „Pablo“ nennt, nach Süditalien und will den Paten sprechen. Es geht um sehr viel Geld, und das möchte er zurückhaben. Mit türkischen Freunden erreicht B. die Kleinstadt San Luca. 3633 Menschen leben dort, die meisten sind verwandt mit der mächtigsten Mafia Europas: der ’Ndrangheta. San Luca wird beherrscht von ihr, so sehr, dass die Stadt nach Medienberichten kaum noch jemanden findet, der Bürgermeister werden will. B. kann die Schulden eintreiben, ein Mafiaboss persönlich klärt die Angelegenheit.