Duisburg Gut für die Seele der Stadt

Duisburg · Ganz Fußball-Deutschland blickt am 21. Mai auf Duisburg. Der Einzug ins DFB-Pokalfinale bedeutet eine Chance für die Stadt, vom schlechten Image und der grauen-Maus-Attitüde wegzukommen. Erinnerungen an 1998 werden wach.

Schon kurz nach dem Schlusspfiff am Dienstagabend gegen 22.30 Uhr unterhielt sich Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland mit Verantwortlichen des MSV. Dabei ging es auch schon um den 21. Mai. Egal wie der MSV an diesem Tag spielt — an einem würdigen Empfang in Duisburg geht wohl kein Weg vorbei. "Genaue Planungen gibt es aber natürlich noch nicht", sagt Sauerland, der selbst beim Finale in der Hauptstadt dabei sein möchte. "Das war genial. So etwas ist einfach gut für die Seele der Stadt", meinte der Oberbürgermeister gestern.

Ein Straßenfeger sieht anders aus: Obwohl es immerhin um ein DFB-Pokalhalbfinale ging, sahen nur 4,6 Millionen Fernsehzuschauer der ARD die Liveübertragung der Partie zwischen dem MSV Duisburg und Energie Cottbus. Selbst eine Karnevalssendung im ZDF lockte deutlich mehr Zuschauer an. Das zeigt schon: Der Klang des Vereins beziehungsweise der Stadt elektrisiert nicht gerade die Massen. Da ist es gut, wenn Duisburg nun auch noch im Endspiel steht.

Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, war gestern bereits in Berlin. Nicht wegen des Fußballs, sondern zu einer Tagung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). "In Berlin war das Spiel Gesprächsthema. Viele haben mir anerkennend auf die Schulter geklopft. Das ist für die Stadt eine einzigartige Chance, auch wieder einmal positiv auf sich aufmerksam zu machen."

Das Hotelzimmer in Berlin hat Uwe Gerste, Geschäftsführer der Duisburg Marketing Gesellschaft (DMG), für den 21. Mai bereits gebucht. Er glaubt, dass der Einzug ins Pokalfinale viel bewirken kann: "Aktuelle Untersuchungen zeigen uns, dass Städte häufig mit Fußballvereinen assoziiert werden. Der Sieg wird auch das Interesse an der Stadt beleben."

Am Tag des Endspiels gebe es sicherlich gerade in Duisburg ein gesteigertes Interesse am gemeinsamen Fußballgucken. "Das wird sich auch die Gastronomie zunutze machen", so Gerste. Ob es wieder eine große Public Viewing -Veranstaltung in der City wie 1998 geben wird, steht aber noch nicht fest. "Sicher würde das die Fans in Scharen in die Innenstadt locken. Aber dafür brauchen wir stark Partner. Wir werden jedenfalls versuchen, Sponsoren für das Public Viewing zu finden."

(RP)
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