Duisburgs Polizei Gut aufgestellt für die Sicherheit der Bürger

Duisburg · Ob Mord oder Verkehrsunfall, ob Schlägerei oder Einbruch - wenn die Polizei gerufen wird, kommt Hilfe.

 Rainer Blaudzun ist Polizeidirektor und Chef des Leitungsstab im Duisburger Polizeipräsidium.

Rainer Blaudzun ist Polizeidirektor und Chef des Leitungsstab im Duisburger Polizeipräsidium.

Foto: Christoph Reichwein

Sie ist unverzichtbar. Sie ist unersetzbar und unverwechselbar. Sie ist Tag und Nacht im Einsatz - 365 Tage im Jahr. Ihr geht die Arbeit nie aus, und sie tritt öffentlich für Recht, Ordnung und die Einhaltung von Gesetzen ein. Rund 1700 Männer und Frauen sind bei der Duisburger Polizei beschäftigt, 1490 davon als Beamte. Vom Polizeipräsidium an der Düsseldorfer Straße aus wird quasi ein mittelständischer Betrieb geleitet, der nicht nach wirtschaftlichen Erfolgen strebt, sondern nach Sicherheit für die Bürger.

 Dieser Plan macht auf einen Blick deutlich, wie die Duisburger Polizei aufgebaut ist.

Dieser Plan macht auf einen Blick deutlich, wie die Duisburger Polizei aufgebaut ist.

Foto: nn

"Vorstandsvorsitzende" ist Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels. Sie wird man nie in Uniform sehen. Denn sie ist politische Beamtin und von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen mit dieser wichtigen Aufgabe betraut worden. Sie ist Chefin einer Behörde, die auch über die Stadtgrenzen hinaus Zuständigkeiten hat und bei der 1700 Polizisten und Angestellte arbeiten.

Die Kreispolizeibehörde Duisburg ist in fünf Direktionen eingeteilt. Zur Direktion Zentrale Aufgaben beispielsweise gehören der Polizeiärztliche Dienst und Fachabteilungen für Datenschutz, Recht und Liegenschaften. Auch wer einen Waffenschein beantragt, ist hier richtig.

Der Direktion "Gefahrenabwehr/Einsatz" sind unter anderem die Polizeiinspektionen Nord und Süd mit ihren Wachen quer durch das Stadtgebiet unterstellt. Die Direktion Kriminalität hat unter ihrem Dach zum Beispiel die Kommissare, die bei Todesfällen ermitteln, Betrügern und Fälschern auf die Schliche kommen und (zum Beispiel bei bestimmten Demos) Staatsschutz-Aufgaben übernehmen. Die Direktion Verkehr ist vielleicht die "öffentlichste" mit den Kradfahrern und den Polizisten in den Streifenwagen. Hier sind auch die "beliebten" Radarwagen stationiert. Mit der Direktion Wasserschutzpolizei haben es die Schiffer in fast ganz Nordrhein-Westfalen zu tun, aber zum Beispiel auch diejenigen, die illegal Abwässer in den Rhein und seine Nebenflüsse einleiten. "Jeder Polizeibeamte hat eine Waffe", sagt Rainer Blaudzun, Polizeidirektor und Chef des Leitungsstabs. Er ist rechte Hand der Polizeipräsidentin, zuständig für Strategien und Kontrolle sowie für die Öffentlichkeitsarbeit. Wie jeder Polizeibeamte trägt auch er Uniform und nimmt jährlich an Schießtrainings teil. Aus Altersgründen muss er zwar nicht mehr regelmäßig seine körperliche Fitness unter Beweis stellen, doch das Sportabzeichen legt er regelmäßig ab. Und wie alle Polizeibeamten besucht auch er Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen. Sie helfen den Beamten dabei, zum Beispiel neue Ermittlungswege kennenzulernen oder auf sich ändernde Gesetze einstellen zu können.

Legt man die Zahl der Anrufe bei der Polizei zugrunde, dann hat jeder zweite der rund 488 000 Duisburger einmal pro Jahr Kontakt zur den Ordnungshütern. Fast 146 000 Bürger wählen jährlich allein die Notrufnummer 110, sei es, weil sie etwas melden wollen, Beteiligte eines Unfalls, Zeuge einer kriminellen Aktion oder Opfer von Verbrechen geworden sind.

Kommt es zu einem polizeilichen Einsatz, so bekommen die Bürger in der Regel zuerst die Kradfahrer oder die Streifenwagenbesatzungen zu sehen. Sie sind fast immer die ersten am Tatort und leiten alle weiteren Maßnahmen ein. Sie stehen immer an "erster Front" und sind darauf vorbereitet, was ihnen "blühen" könnte. Denn es kommt vor, dass sich aus der harmlosen Ruhestörung eine Messerstecherei entwickelt oder ein Bagatellunfall die Beteiligten so in Rage bringt, dass plötzlich Blut fließt. Diese uniformierten Beamten verschaffen sich einen Überblick, versuchen, erhitzte Gemüter zu beruhigen, Sachverhalte zu klären und die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten... und schreiben ihre Berichte, auf deren Grundlage dann bei Notwendigkeit andere Polizeiabteilungen oder auch die Staatsanwaltschaft tätig wird.

Mehr geprägt als von diesen Helfern vor Ort wird das Polizeibild durch Fernsehkrimis und -serien, in denen "die" Mordkommission im Mittelpunkt steht. In Wirklichkeit handelt es sich dabei übrigens um fallbezogen zusammengesetzte Teams, die in der Regel weit entfernt von den Klischees arbeiten, die über die Mattscheibe flimmern.

Kein Klischee ist, dass die Polizei, wenn sie denn gerufen wird, schnell zur Stelle ist. Wird beispielsweise ein Unfall mit Verletzten (ohne Personenschaden dauert es länger) gemeldet, so liegt die durchschnittliche Einsatzzeit bei unter zehn Minuten - obwohl die Fahrstrecken bisweilen lang sind und nicht alle Verkehrsteilnehmer den Fahrzeugen mit Blaulicht und Sirene bereitwillig Platz machen.

(RP)
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