Duisburg Grün für Bahnhofsplatte

Duisburg · Nachdem der ganz große Aufschlag gescheitert ist, wird die Stadt selbst die Gestaltung der Bahnhofsplatte in die Hand nehmen und (zumindest) eine Übergangslösung erarbeiten.

 An vielen Stellen im Stadtgebiet haben Anwohner rund um die Straßenbäume selber Blumen gepflanzt, deren Pflege sie übernehmen.

An vielen Stellen im Stadtgebiet haben Anwohner rund um die Straßenbäume selber Blumen gepflanzt, deren Pflege sie übernehmen.

Foto: Archiv

Theoretisch sollten diejenigen, die vom Hauptbahnhof in die Innenstadt laufen, bald über eine hübsch gestaltete Bahnhofsplatte gehen. In Wirklichkeit aber stehen sie vor einer großen, abgesperrten Betonfläche.

Denn wie berichtet waren bei der Auftragsvergabe unerwartet Probleme aufgetreten, die selbst von Fachleuten zu spät erkannt worden waren. Das Verfahren beginnt wieder von vorne. Doch in der Zwischenzeit will die Stadt nicht untätig sein. Es wird derzeit eine Übergangslösung erarbeitet, bestätigte Stadtdirektor Dr. Peter Greulich auf Anfrage der RP. Einzelheiten konnte er noch nicht erläutern. "Aber ich hoffe, dass wir noch in diesem Jahr starten können."

Wie für vieles andere in der Stadt, so fehlt auch für Grün das Geld. Nur gerade mal neun Millionen Euro stehen für den gesamten Grünbereich zur Verfügung. Während sich andere Städte beispielsweise noch aufwendig angelegte Blumenrabatten leisten können, die saisonal immer wieder frisch bepflanzt werden, muss Duisburg sich zurücknehmen. "So einen Aufwand können wir uns nur noch an ausgewählten Stellen leisten oder dann, wenn ein besonderes Ereignis ansteht", so Greulich.

Er hält in diesem Fall nicht ganz so viel davon, beispielsweise mit bürgerschaftlichem Engagement eine Kompensation zu erwirken. "Das ist den Bürgern nicht zuzumuten. Wir haben ganz andere technische Möglichkeiten, um die großen Flächen zu bearbeiten", so Greulich.

"Wir sind aber sehr dankbar dafür, dass die Bürger sich um die sogenannten Baumscheiben kümmern", so der Beigeordnete. Überall im Stadtgebiet kann man sehen, wie Anwohner die Flächen rund um Bäume bepflanzt haben und sich auch um die Pflege dieses Grüns kümmern. Möglichkeiten, sich "auszutoben", haben sie dabei reichlich. "Wir haben in Duisburg fast 60 000 Straßenbäume", so Greulich.

Die seien nicht nur bestens dazu geeignet, die Luftqualität zu verbessern, "sondern tragen auch dazu bei, dass wir in einer grünen Stadt leben können". Auch an anderen Stellen wird versucht, mit den begrenzten Mitteln das Optimum zu erreichen. Als Beispiel nennt Greulich hier den Botanischen Garten in Hamborn. Zwar wird eines der beiden Gewächshäuser abgerissen, aber das andere bleibt erhalten und dient als Orangerie.

In dem unbeheizten, frostsicheren Glashaus werden beispielsweise empfindliche Pflanzen überwintert. Durch ein neues Konzept sei es gelungen, die Unterhaltungskosten an der Anlage zu senken und gleichzeitig sicherzustellen, "dass wir dem Botanischen Garten eine anspruchsvolle Grünpflege zukommen lassen können."

(RP/rl)
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