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Duisburg Großes Bodenschutzgebiet im Süden

Duisburg · Nicht überall sind die Schadstoffwerte im Erdreich so hoch wie in einigen Kleingartenanlagen in Wanheim und Hüttenheim. Aber auch anderswo müssen sich Gartenbesitzer unter Umständen an Regeln halten.

Wichtiger Besuch gestern in der Kleingartenanlage "Feierabend" im Duisburger Süden: Zwar musste der angekündigte NRW-Umweltminister Remmel in letzter Minute absagen, aber an seiner Stelle kam sein Abteilungsleiter Gerhard Odenkirchen, um sich die fortgeschrittenen Bodensanierungsarbeiten anzuschauen. Bekanntlich haben dort Blei und Cadmium in der Erde große Probleme breitet.

Ursachen für die großflächigen Schwermetallbelastungen sind einerseits in der mehr als 100-jährigen Industriegeschichte, andererseits aber auch in der jüngsten Hüttenproduktion im Duisburger Süden zu finden. Staubniederschläge haben vor allem in Wanheim und Hüttenheim über Jahre Schadstoffe im Boden "abgeladen", vor allem in den oberen Erdschichten. Für Kinder, die am Boden spielen, und für Gartenbesitzer, die selbst angebautes Gemüse verzehren, könnte das gesundheitsgefährdend sein.

Nachdem die Stadt in ganz Duisburg Kinderspielflächen untersucht und da, wo es nötig war, saniert hatte, wurden 2010 und 2011 systematisch Kleingartenanlagen unter die Lupe genommen. Bei den meisten wurden keine flächendeckenden sanierungsbedürftigen Bodenbelastungen festgestellt; anders bei den Anlagen Ährenfeld, Biegerhof und Feierabend. Die Sanierung der Kleingartenanlagen Biegerhof und Ährenfeld wurden Ende 2013 bzw. Anfang 2014 abgeschlossen.

Im neueren Bereich der Kleingartenanlage Feierabend wurden wie berichtet Ende 2013 in 22 Parzellen Hochbeete aufgestellt. Im älteren Teil wurden dort zudem für 65 Parzellen individuelle Maßnahmenpläne erarbeitet, die aktuell umgesetzt werden. Dabei werden hauptsächlich ehemalige Zier- und Nutzbeete mit einem Trennvlies abgedeckt und mit einer Stahlkante eingefasst, um dort 15 Zentimeter sauberen Boden aufzubringen. Vorhandene Rasenflächen werden verdichtet und der Boden unter Hecken mit Mulch abgedeckt, um auf diese Weise einen Kontakt mit dem Erdreich zu verhindern. Die Gesamtkosten für die Sanierung der drei Anlagen belaufen sich auf rund 600 000 Euro.

Von den hohen Bodenbelastungen im Duisburger Stadtgebiet sind insbesondere die Stadtteile Wanheim-Angerhausen und das nördliche Hüttenheim betroffen. In einer Vielzahl von Privatgärten wurden daher in den vergangenen Jahren ebenfalls Bodenuntersuchungen durchgeführt, um die Belastung zu ermitteln. In der Hälfte der Fälle reicht es aus, auf das Anpflanzen von Nahrungspflanzen zu verzichten. Die andere Hälfte der untersuchten Grundstücke zeigt höhere Bodenbelastungen, die eine Sanierung erfordern. Um nun eine qualifizierte Sanierung dieser belasteten Grundstücke zu gewährleisten, findet in diesem Jahr eine Sanierungsuntersuchung und -planung statt. Dabei werden die auf den einzelnen Grundstücken konkret erforderlichen Maßnahmen, der zeitliche Ablauf sowie die Sanierungskosten ermittelt. In den übrigen Bereichen des Duisburger Südens sind die Belastungen deutlich geringer, so dass keine aufwendigen Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind.

Um den Umgang mit diesen Bodenbelastungen verbindlich regeln zu können, ist die Festlegung des Bodenschutzgebiets Duisburg-Süd vorgesehen. Es wird den Bereich südlich der Ruhr und östlich des Rheins umfassen und ist nach der unterschiedlichen Höhe der Bodenbelastungen und den erforderlichen Regelungen in drei Teilgebiete gegliedert. Außerhalb von Wanheim-Angerhausen und dem nördlichen Hüttenheim reicht es aus, die Empfehlungen der Stadt Duisburg für die Gartennutzung zu beachten und zum Beispiel in einigen Teilbereichen den Gemüseanbau auf zehn Quadratmeter pro Garten zu beschränken. Ferner beinhaltet die Rechtsverordnung vorsorgende Maßnahmen in Bezug auf die Neuanlage von Kinderspielflächen oder Hausgärten sowie Regelungen zur Umlagerung von Böden.

Bevor das Bodenschutzgebiet rechtskräftig festgesetzt wird, ist unter anderem ein Verfahren zur Beteiligung der Öffentlichkeit geplant. Es findet statt vom 9. März bis 30. April. Die Stadt hat eine Informationsbroschüre zum Bodenschutzgebiet Duisburg-Süd herausgegeben, um das komplizierte Thema allgemeinverständlich darzustellen. Der Entwurf der Rechtsverordnung kann inklusive Broschüre auf den Internetseiten der Stadt heruntergeladen werden. Ferner liegen die Unterlagen in gedruckter Form im Umweltamt und den Bezirksämtern Mitte und Süd aus.

(RP)
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