Duisburg "Große Klaviermusik" erstmals mit Cembalo

Duisburg · Nach Elizabeth Wallfisch vor einigen Tagen im Kammerkonzert im Theater am Marientor (die RP berichtete) war nun in der Sparkassen-Konzertreihe "Große Klaviermusik" im fast ganz gefüllten Kleinen Konzertsaal der Folkwang-Universität der Künste mit Midori Seiler eine weitere erstklassige Barockgeigerin zu Gast.

 Erstklassige Barockgeigerin: Midori Seiler.

Erstklassige Barockgeigerin: Midori Seiler.

Foto: rp-Bildarchiv

Hintergrund ist, dass der Folkwang-Professor Christian Rieger hier als erster Cembalist in dieser beliebten Konzertreihe auftrat - und mit Midori Seiler verheiratet ist. Die beiden hatten ein kluges Programm mit vier Werken von Johann Sebastian Bach ausgewählt.

Schon bei den Sonaten für Violine und Basso continuo e-Moll BWV 1023 und G-Dur BWV 1021, mit denen die beiden Konzerthälften begannen, wurde der natürliche Fluss hörbar, mit dem dieses künstlerische Traumpaar die Musik veredelt. Entsprechend ihrer Herkunft spielt Midori Seiler sowohl japanisch sanft als auch bayerisch direkt, gewissermaßen unaufdringlich lebhaft.

Einen noch tieferen Sinn hatten jene beiden Werke, die mit den genannten abwechselten. Die Partita Nr. 6 e-Moll BWV 830 für Cembalo solo, mit sieben Sätzen und einer guten halben Stunde Spieldauer das umfangreichste Stück des Abends, legte Christian Rieger mit unerschütterlich stilsicherer Souveränität hin. Die "Corrente" der Partita war in einem früheren Stadium der Entstehung mal Bestandteil der Sonate für Violine und obligates Cembalo G-Dur BWV 1019. Ein weiterer Satz für Cembalo solo blieb darin enthalten, nämlich der schnelle mittlere der fünf Sätze. So wie hier muss es klingen.

Im nächsten Konzert der Reihe "Große Klaviermusik" am Dienstag, 22. Oktober, um 19.30 Uhr, im Kleinen Konzertsaal bringt der Folkwang-Klavier-Professor Till Engel französische Werke von Gabriel Fauré, César Franck und Claude Debussy. Am Dienstag, 10. Dezember, um 19.30 Uhr, kommt dann als Gast der Pianist Herbert Schuch mit Musik von Franz Schubert und Leos Janácek.

Karten gibt es unter Tel. 0201 / 4903-231.

(hod)
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