Duisburg Großbrand im Großmarkt

Duisburg · Bis weit in den Freitag hinein kämpfte die Feuerwehr gegen die Flamme in der Großmarkthalle in Kaßlerfeld. Verletzte gab es nicht, doch der Sachschaden dürfte in die Millionen gehen.

Großbrand in der Großmarkthalle
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Großbrand in der Großmarkthalle

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Andreas Kiermaier lud Freitagvormittag quasi seine Existenz in den Kofferraum seines Autos ­ einen völlig verschmorten Rechner mit sämtlichen Geschäftsdaten. Erst vor wenigen Monaten hat er den elterlichen Furchtimport im Kaßlerfelder Großmarkt übernommen. Kiermaier ist einer von sechs Unternehmern, deren Firmen in der Nacht zu Freitag dem Großbrand auf dem Großmarkt zum Opfer fielen.

Gegen 20.15 Uhr hatten Mitarbeiter des Lokalsenders "Studio 47" aus dem Hallendach unterhalb ihrer Studios Rauch und Flammen gesehen und Alarm geschlagen. Die ganze Nacht und auch noch den gestrigen Tag über dauerten die Löscharbeiten an.

Während gestern die Ursachenforschung begann, traf sich Peter Joppa, Geschäftsführer von der städtischen Gesellschaft Frischekontor mit seinen Mietern. 30 Unternehmen haben in der Großmarkthalle ihre Büros, Lager- und Verkaufsräume. Während der hintere Teil dank gut funktionierender Brandschutztüren verschont blieb, gleicht der vordere Teil einer rußgeschwärzten Höhle, in der die Stahlträger unter der enormen Hitze eingeknickt sind. Das Hallendach ist teilweise eingebrochen.

"Wir werden unseren Mietern helfen, notfalls stellen wir auf dem Parkplatz Zelte auf", kündigte Joppa gestern an. Zusammen mit den nicht betroffenen Großhändlern werde er an einer Lösung arbeiten.

Einige der Mieter waren noch in der Nacht nach Kaßlerfeld geeilt und mussten hilflos mit an sehen, wie ihr Besitz verbrannte. Ihnen erging es wie Andreas Kiermaier. "Ich konnte es nicht glauben." Kurz nach 20 Uhr habe er am Donnerstag sein Büro verlassen. Keine Stunde später erfuhr er, dass seine Firma in Flammen steht.

Rund 120 Einsatzkräfte der Feuerwehr kämpften gegen die Flammen und den beißenden Rauch aus der 240 Quadratmeter großen Halle an. Papier, Pappe und Holzpaletten, dazu zwei Gabelstapler, deren Gasflaschen explodierten, Theken, Waren, Behältnisse ­ die Flammen verschonten nichts. Heimkehrende Anwohner konnten zeitweise nicht in ihre Wohnungen. Die Straßen rund um den Großmarkt blieben bis spät in den Abend gesperrt.

Der Feuerwehr wurde die Arbeit nicht nur durch den beißenden Qualm und das einstürzende Hallendach erschwert, sondern auch, weil zum Löschen ungeheure Mengen an Wasser nötig waren, die teilweise direkt aus der Ruhr gepumpt wurden. Während die Brandbekämpfer den Flammen zu Leibe rückten, sorgten DRK und Technisches Hilfswerk sowie der Löschzug Friemerheim dafür, dass ausreichend Beleuchtung zur Verpflegung zur Verfügung stand.

(RP)
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