Duisburg Gott schickt nicht in Rente

Duisburg · Anregung, Weiterbildung und Entspannung in den evangelischen Begegnungsstätten Neudorf und Wanheimerort. Leiterin Friedgard Poelzig ist auf die Hilfe Ehrenamtlicher angewiesen.

Computer- und Englisch-Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene, Gedächtnistraining, Gymnastik, und gesellige Tänze, Spiel- und Bastelnachmittage erwarten Damen und Herren der älteren Generation, die das Angebot der Begegnungsstätte in der Gustav-Adolf-Straße 65 in Neudorf kennenlernen oder weiterhin nutzen möchten. Aber auch wer Beratung aller Art sucht, Hilfe beim Einkaufen oder Begleitung zum Arzt oder Krankenhaus braucht, ist hier am richtigen Platz, und für Reisefreudige wird nach einer gerade beendeten Freizeit in Bad Waldliesborn in Kürze eine Fahrt ins Erzgebirge mit einem Abstecher nach Dresden angeboten.

Bei der Auflistung der vielfältigen Vorhaben unterstreicht Friedgard Poelzig, die Leiterin des von der evangelischen Kirchengemeinde Neudorf-West getragenen und vom Deutschen Evangelischen Frauenbundes mitinitiierten Hauses, die Unterstützung, die sie durch ein engagiertes Team ehrenamtlich tätiger Damen und Herren erhält. „Allein könnte ich die Arbeit gar nicht leisten“, zumal Friedgard Poelzig seit Beginn des Jahres auch mit der Leitung des Begegnungs- und Beratungszentrums an der Paul-Gerhard-Straße in Wanheimerort beauftragt ist und sich dort ziemlich allein großen Erwartungen älterer Menschen an diese ebenfalls von der Gemeinde getragenen Einrichtung gegenüber sieht.

Mitarbeiter gewinnen

„Hier muss ich erst einmal Mitarbeiter gewinnen, denen ich nach und nach Verantwortung übertragen kann“, meint die neue Leiterin, der die gute Vorbereitung und Anleitung ehrenamtlicher Mitarbeiter wichtig ist. Die PC-Kurse seien hervorragend angelaufen, aber in anderen Bereichen sei noch viel Aufbauarbeit zu leisten.

PC-Kurse haben sich in den Einrichtungen als Motor für die Gewinnung neuer Besucher, insbesondere der Männer entwickelt. „Auch ältere Menschen haben Spaß am Umgang mit dem Computer“, erfährt Poelzig, die diese Kurse selbst leitet, immer wieder. Ihr Bestreben ist es, Menschen zum Mittun zu aktivieren und nicht nur konsumieren zu lassen. „Alte Menschen haben viele Ressourcen frei, die sie einbringen können“, sagt Poelzig, und sieht darin eine Möglichkeit, ihnen das Gefühl zu geben, noch gefragt zu sein, etwas tun zu können. „Das hilft, vorzeitigen Wechsel ins Altersheim zu vermeiden.“

Das sieht auch Pfarrer Jellema so: „Gott schickt nicht in Rente“, meint er, und „jeder hat das Bedürfnis nach Ruhe, aber auch danach, gebraucht zu werden.“ Deshalb gibt es in der Begegnungsstätte sowohl Einladungen zum Kaffeetrinken, zum Feste feiern oder zum Bingo-Nachmittag als auch zu gemeinsamen Fahrten, etwa nach Mallorca oder in die Türkei, oder eben zum Umgang mit Computer und Internet.

(RP)
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