Duisburg-Homberg Glunz macht dicht
Duisburg-Homberg · Das Spanplattenwerk der Firma Glunz in Homberg, ehemals Hornitex, macht dicht. Übrig bleibt allenfalls und auch da sind noch Verhandlungen abzuwarten ein Recyclingcenter für Altholz. 147 Mitarbeiter stehen vor der Kündigung.
Jetzt ist es traurige Gewissheit. "Bei einer Betriebsversammlung am Dienstag hat man uns mitgeteilt, dass die Spanplattenproduktion komplett eingestellt wird”, sagte gestern der Vorsitzende des Betriebsrates, Wolfgang Hilkens. "Unsere Leute waren geschockt. Sie hatten immer noch ein bisschen Hoffnung.” "Sachlich” habe Lutz Fissenewert vom Glunz-Vorstand der Belegschaft die schlechten Nachrichten wissen lassen.
Im kommenden Jahr wird das traditionsreiche Werk im Homberger Norden Geschichte sein. Bereits im Februar wurde Kurzarbeit ausgerufen, und zwar "auf Null”, das heißt: Nur noch eine minimale Stammbesetzung hielt im Werk die Stellung, kümmerte sich um kleinere Reparaturen, der Rest der Angestellten blieb zu Hause.
Nur auf dem "Holzplatz” einer Station, in der Altholz zu wiederverwertbarem Material weiter verarbeitet wird ging die Arbeit normal weiter. Diese Station ist voraussichtlich das Einzige, was von dem ehemaligen Traditionsbetrieb Hornitex übrig bleibt: "Da soll ein Recyclingcenter entstehen”, so Hilkens. Wie groß das sein könnte und wie viele Arbeitsplätze dort entstehen könnten, davon hat er noch keine Vorstellung. Erstmal sehen 147 Mitarbeiter ihrer Kündigung entgegen, "dann unterhält man sich über Interessenausgleich und einen Sozialplan”, blickt Hilkens vage in die Zukunft.
"Wir hoffen natürlich, dass wir möglichst viele Arbeitsplätze retten und die anderen in eine Transfergesellschaft geben können. Da müssen wir jetzt in Verhandlungen treten.” Gespräche zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung stehen in vierzehn Tage an. Die Stimmung in der Belegschaft ist bis dahin niedergeschlagen: "Viele haben schon damit gerechnet. Es gab bei uns keine großen Tumulte wie bei Opel oder Quelle.”
