Duisburg Glaube an eigene Fähigkeiten stärken

Duisburg · Neun Duisburger Schulen erhalten Unterstützung von "Teach First-Deutschland", einer gemeinnützigen Bildungsorganisation. Motivatoren sollen an Schulen in sozial schwierigem Umfeld arbeiten.

 Mit solchen Plakaten wirbt das "First Teach"-Projekt für seine Ziele. In Duisburg sollen neun Fellows an Schulen arbeiten.

Mit solchen Plakaten wirbt das "First Teach"-Projekt für seine Ziele. In Duisburg sollen neun Fellows an Schulen arbeiten.

Foto: Screenshot

Die Stadt Duisburg weitet ihr Engagement für Schulen in besonders forderndem Umfeld aus und verstärkt die Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Bildungsorganisation Teach First Deutschland. Mit Beginn des Schuljahres 2015/16 werden auf gemeinsame Initiative der Stadt Duisburg, des Schulministeriums NRW und Teach First Deutschland insgesamt neun "Fellows" an Duisburger Schulen in sozial schwierigem Umfeld arbeiten.

Die Bildungsregion Duisburg bildet neben der Region Dortmund einen von zwei Schwerpunkten der Teach First Deutschland Unterstützung in NRW. Drei der neun Duisburger Fellows werden direkt vor Ort durch die Bürgerstiftung Duisburg angestellt, die weiteren sechs durch das Land NRW. Der Einsatz der Fellows in Duisburg ist in das Projekt "Bildung als Chance", ein Netzwerk aus zivilgesellschaftlichen und städtischen Akteuren, eingebunden. 2010 von der Franz Haniel & Cie. GmbH initiiert und finanziert, ist "Bildung als Chance" seit 2013 im Verantwortungsbereich der Haniel Stiftung. Im Rahmen des Projekts arbeiten die drei Bildungsinitiativen "apeiros", "Chancenwerk" und "Teach First Deutschland" heute an fast 20 Schulen in Duisburg.

Fellows sind engagierte Hochschulabsolventen aller Fachrichtungen, die vor ihrer beruflichen Karriere für zwei Jahre in Vollzeit an Schulen arbeiten und sich für sozial benachteiligte Schüler einsetzen. Sie werden unterstützend im Unterricht und in der individuellen Förderung eingesetzt und machen den Schülern auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene, außerunterrichtliche Angebote. Ihre Arbeit zielt darauf ab, Schülern den Glauben an das eigene Potenzial zu vermitteln, damit sie einen guten Abschluss erreichen und einen Ausbildungsplatz finden. Fellows sind Motivatoren, Vertrauenspersonen und Vorbilder zugleich, die einen Beitrag zu einem fördernden Schulklima leisten sollen.

"Bildungschancen hängen immer noch viel zu stark von der sozialen Herkunft ab. Wir in Duisburg nehmen dies nicht tatenlos hin ", erklärte Bildungsdezernent Thomas Krützberg. "Teach First Fellows sind dabei eine wichtige Unterstützung." Um sich diese Unterstützung zu sichern, helfen die Sparkasse Duisburg-Stiftung und die Haniel Stiftung bei der Finanzierung mit, und auch die Einsatzschulen selbst bringen sich ein. "Viele unserer Duisburger Schüler haben bereits vom Einsatz der Fellows profitiert. "Wir freuen uns auf eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit", erklärte der Beigeordnete.

Insgesamt sollen im kommenden Schuljahr 45 bis 50 Fellows in Nordrhein-Westfalen arbeiten. Schulministerin Sylvia Löhrmann ist vom Programm und dessen Notwendigkeit überzeugt: "Die Teach First Fellows leisten durch ihre Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Chancengerechtigkeit in der Bildung. Ich freue mich auf eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit, weil wir seit dem Beginn unserer Kooperation zum Einsatz der Teach First Fellows ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten haben. Mehr Bildungsgerechtigkeit ist ein langfristiges Ziel der Landesregierung. Wir müssen jede Möglichkeit nutzen, jungen Menschen dabei zu helfen, ihre Potenziale zu erkennen und zu entfalten."

Weitere Informationen unter: www.teachfirst.de im Internet.

(RP)
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