Duisburg Glanz für Schmuddelbahnhof

Duisburg · Der Duisburger Hauptbahnhof hat dringend eine Sanierung nötig. Doch bislang scheiterten alle Ideen am fehlenden Geld. Jetzt zeichnet sich eine Lösung ab.

Dem Bahnhofsgebäude kommt in den Foster-Planungen für eine neue Innenstadt eine hohe Bedeutung bei. Denn er sei das Eingangstor in die City, schrieb der englische Stararchitekt den Duisburgern in seinen Masterplan. Derzeit ist dieses Tor allerdings weniger attraktiv als abschreckend. Dass der Hauptbahnhof ein Sanierungsfall ist, daran besteht auch beim Eigentümer kein Zweifel, aber es ist für die Bahn eben nicht der einzige.

In mehreren Gesprächsrunden bei der Bahn und auch bei den zuständigen Stellen in der Bundesregierung hat Oberbürgermeister Sauerland gemeinsam mit Planungsdezernent Dressler in den vergangenen Wochen die Duisburger Probleme erläutert. Und die beiden fanden Gehör. Unterstützt von der Duisburger SPD-Bundestagesabgeordneten Petra Weis wurde jetzt erreicht, dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages eine im Umfang noch nicht konkret festgelegte Bundesbeteilung bei der Finanzierung der Bahnhofssanierung ermöglicht. Ausschlaggebend dafür ist das Projekt Kulturhauptstadt 2010, bei dem Essen mit Nachbarstädten gemeinsam auftritt. Nachdem im Bund bereits die Entscheidung gefallen war, dass im Zusammenhang mit diesem riesigen, weltweit beachteten Event der Essener Hauptbahnhof aufpoliert wird, ist jetzt auch Duisburg in die Sonderregelung einbezogen worden.

Die Sanierung der Gleisanlagen im Bahnhof ist das eine, eine Steigerung der Attraktivität des gesamten Bauobjektes ein zweites, mit dem ersten allerdings eng verzahntes Thema. Angelegenheit der Bahn ist es zum Beispiel, eine moderne Möglichkeit zu finden, die Bahnsteige zu überdachen oder auch dem dunklen Tunnel unter den Gleisen seine abschreckende Wirkung zu nehmen. Was mit dem gesamten Gebäude passieren muss, um seine Attraktivität als Teil der Innenstadt zu steigern, daran arbeiten derzeit schon Planungsdezernent Dressler und seine Mitarbeiter mit Hochdruck. Zu den vorbereitenden Untersuchungen gehört beispielsweise, festzustellen, wie viel Fläche an dieser Stelle der City eigentlich marktwirtschaftlich betrieben werden kann. Reicht die Zahl der jetzt vorhandenen Bahnhofsgeschäfte aus, sollte es mehr von ihnen geben, welche Vorteile könnte die geplante Passage zwischen Bahnhof und Königstraße dem Handel, der Stadt und den Kunden bringen?

Und wie hoch ist die Summe, die für die Umsetzung einer optimalen Planung benötigt wird? Schließlich gilt es, mit dem privaten Eigentümer des nördlichen Gebäudeteils zu verabreden, ob und wie er bereit ist, mitzuziehen. Experten schätzen, dass mindestens 40 Millionen Euro investiert werden müssten. Ohne das Bundesgeld tut sich da gar nichts.

(RP)
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