Duisburg Gestaltung der Bahnhofsplatte wird teurer

Duisburg · Die Gestaltung der Bahnhofsplatte wird nun doch teurer als ursprünglich gedacht. Baubeginn ist nicht vor 2014, wahrscheinlich aber erst im Jahr 2015. Die Stadt stellte am Donnerstag das weitere Verfahren vor.

Duisburg: Das ist die Bahnhofsplatte
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Planungsdezernent Carsten Tum wollte gar keinen Hehl daraus machen: "Es kann durchaus sein, dass die Gestaltung der Bahnhofsplatte mehr kostet als ursprünglich geplant. Ich rechne sogar damit", sagte er am Donnerstag bei der Vorstellung des weiteren Verfahrens. Gemeinsam mit Beatrice Kamper, Abteilungsleiterin Planung, und Dr. Harald Kegler, Moderator und Prozessbegleiter, stellte er das sogenannte "Charette-Verfahren" vor. "Charrette" kommt aus dem Französischen und steht sinnbildlich für den Karren, auf dem im 19. Jahrhundert in Paris die Arbeiten von Kunststudenten eingesammelt und zur Universität gebracht wurden.

Während der Fahrt legten die Studenten letzte Hand an ihre Werke, die unterwegs von Passanten noch kommentiert wurden. So ähnlich soll es auch mit der Bahnhofsplatte laufen: unter Beteiligung und Einbeziehung der Bürger. "Üblicherweise erarbeitet die Verwaltung eine Planung, die dann den Bürgern vorgelegt wird. Hier läuft es umgekehrt", erläuterte Beatrice Kamper.

Wie berichtet hatte es in der Vergangenheit einen Architektenwettbwerb gegeben, den das Büro Kipar Landschaftsarchitekten für sich entschied. Als die Gestaltung ausgeschrieben wurde, lagen die Angebote deutlich über den geplanten Kosten — das ganze Verfahren wurde neu aufgerollt.

Bis zur Fertigstellung wird es nun noch etwa drei Jahre dauern. Die 21 Magnolienbäume, die an die Opfer der Loveparade-Katastrophe erinnern sollen, bleiben auf der Platte. Es gebe auch Sponsoren, die die Gestaltung weiterer 3 D-Bilder von Künstlern unterstützen wollen. Ansonsten ist als Interimslösung zurzeit keine weitere Gestaltung geplant. Es soll aber immer wieder Veranstaltungen geben wie Offenes Singen, Feste, Märkte oder Streetball-Turniere, die Duisburgs Citymanager Klaus-Peter Tomberg organisiert.

Der weitere Prozess:

Fachdialoge Montag, 4. Februar, 19 Uhr, Lehmbruck-Museum: Vorträge zur Stadtentwicklung durch Stadtplaner mit Beispielen aus anderen Städten; Montag, 18. Februar, 19 Uhr, Lehmbruck-Museum: Stadtentwicklung im Dialog: Bahnhofsplatz — Verkehrsraum oder urbaner Lebensraum?, Diskussionsforum mit Bürgern.

Leitbildwerkstatt Dienstag, 19. Februar, 13.30 bis 21 Uhr und Mittwoch, 20. Februar, 9.30 bis 13.30 Uhr, CityPalais: Festlegung der Funktionen und Leitbilder für den Bahnhofsplatz mit Bürgern, Politik, Fachleuten und Verwaltung.

Charrette-Verfahren Sonntag, 17. März, 14 bis 18 Uhr, Auftakt und öffentlicher Rundgang mit OB Sören Link; Montag, 18. März bis Donnerstag, 21. März, jeweils von 9.30 bis 20 Uhr im Großen Saal der IHK an der Mercatorstraße: Vorschläge von Bürgern, Studenten, Experten und der Politik werden gesammelt und ausgearbeitet; Freitag, 22. März, 9.30 bis 18 Uhr: Präsentation der Ergebnisse.

Nachbereitung der Charrette März / April: Erarbeitung eines Gestaltungsentwurfs als Grundlage für eine Kostenschätzung.

Mini-Charette Montag und Dienstag, 15. / 16. April: bei Bedarf Klärung noch offener Fragen.

Runder Tisch Montag, 3. Juni: Rückkoppelung mit der Politik über den Gestaltungsentwurf und seine Kosten.

Ratsbeschluss / Förderantrag Donnerstag, 20. Juni: Vorlage des Gestaltungsentwurfs in einer gemeinsamen Sondersitzung für den Ausschuss für Stadtentwicklung und die Bezirksvertretung Mitte, Stellung des Antrags auf Städtebauföderungsmittel; Montag, 8. Juli: Ratsbeschluss.

Förderbescheid und Mittelzuweisung 2014 / 2015.

Baubeginn 2014, wahrscheinlich aber erst im Jahr 2015.

Fertigstellung 2016 / 2017.

(RP/rl/jco)
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