Duisburg Gespräche zum Mannesmannacker

Duisburg · Die Bürgervereine im Duisburger Süden wollen sich mit der Industrie noch im Januar an einen Tisch setzen, um über die Verbindung zur B 288 zu sprechen. Außerdem soll es im April eine weitere Verkehrszählung geben.

 Im vergangenen Jahr im April hat der Bürgerverein Mündelheim an der Kreuzung B 288/Uerdinger Straße den Verkehr gezählt. Das soll in diesem Jahr wiederholt werden.

Im vergangenen Jahr im April hat der Bürgerverein Mündelheim an der Kreuzung B 288/Uerdinger Straße den Verkehr gezählt. Das soll in diesem Jahr wiederholt werden.

Foto: ralf hohl

Der Wunsch der Bürger nach einer verkehrlichen Anbindung der Industriegebiete über den sogenannten Mannesmannacker besteht schon lange. Im Zuge des geplanten Ausbaus der B 288 zur vierspurigen Bundesstraße erklärte der Landesbetrieb Straßenbau, dass auch erste konzeptionelle Vorstellungen für eine eventuell neue Lage der L 59 weiter östlich (Mannesmannacker) entwickelt worden seien. Mit der Aufnahme konkreter Planungen werde allerdings erst ab dem Jahr 2015 zu rechnen sein. Für die Bürgervereine im Duisburger Süden dauert das alles aber viel zu lange. Sie wollen nicht länger warten, sondern nun selbst aktiv werden.

In einem ersten Schritt haben die Bürgervereine die Industrie angeschrieben und zu einem Gedankenaustausch in die Hüttenschenke von HKM in Hüttenheim für den 24. Januar eingeladen. "Wir wollen erst einmal sehen, was die Industrie zu diesem Thema zu sagen hat", sagt Klaus Drechsler, Vorsitzender des Bürgervereins Mündelheim. Deshalb hat er sich mit Rainer Kreh vom Bürgerverein Serm und Heiner Lambertz vom Bürgerverein Ehingen jetzt noch einmal darauf verständigt, Politik und Öffentlichkeit noch nicht zu dieser ersten Runde einzuladen.

Die Bürgervereine erhoffen sich von diesem Treffen konkrete Aussagen seitens der Industrie und nicht nur Lippenbekenntnisse. "Wir hoffen, dass auch die Industrie die Anbindung an den Mannesmannacker will", sagt Drechsler. Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, schlagen die Bürgervereine eine kleine Ausbaulösung vor "Eine Straße mit halber Kreuzung und Ampel", sagt Drechsler.

Die Bürgervereine wollen die Anbindung forcieren, weil sie befürchten, dass das Verkehrsaufkommen in den Stadtteilen in Zukunft noch größer wird. Audi hat bereits auf dem Logport-II-Gelände in Wanheim seine Arbeit aufgenommen. "Im Februar wird Spenner in den Testbetrieb gehen", sagt Drechsler. Das ist die neue Hüttensandmahlanlage auf dem Gelände der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann. Dort wurde im September vergangenen Jahres Richtfest gefeiert.

Spätestens im Frühjahr wird dann damit zu rechnen sein, dass die Lkw, die Material dort hinbringen und wieder abholen, über die B 288 beziehungsweise die Uerdinger Straße fahren werden. Ob der Lkw-Verkehr schon jetzt mehr geworden ist, lässt sich nach Meinung von Klaus Drechsler nicht objektiv beantworten. Aus diesem Grund soll es im April dieses Jahres eine erneute Verkehrszählung im Bereich B 288 und Uerdinger Straße geben. Damit sollen konkrete Zahlen auf den Tisch.

Schon im vergangenen April hatte der Bürgerverein Mündelheim eine Verkehrszählung an der vielbefahrenen Kreuzung durchgeführt. Das Ergebnis: In der Zeit von 6 bis 19 Uhr wurden rund 26 000 Fahrzeuge gezählt, die die Kreuzung B 288/Uerdinger Straße passierten. Der Lkw-Anteil lag bei etwa 18 Prozent. Die erneute Zählung soll nun Aufschluss darüber geben, ob sich durch die Ansiedlung von Audi und Spenner die Zahl der Fahrzeuge wie befürchtet erhöht hat. Auf der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins Mündelheim soll die erneute Aktion organisiert werden.

Zuvor soll es noch im Januar Informationen von Straßen.NRW über geplante kleinere Maßnahmen im Kreuzungsbereich B 288/Uerdinger Straße geben. "Darauf warten wir jetzt, denn was genau geplant ist, wissen wir noch nicht", sagt Drechsler.

(RP)
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