Duisburg Geschichte ist wahr

Duisburg · Das Bühnenbild ist extrem sparsam und karg; sowohl was Requisiten wie auch Farben betrifft, schwarz, weiß, grau und sehr gezielt eingesetzt: rot. Das setzt den Akzent auf einzelne Momente, einzelne Gesten sowie den Inhalt der Gedanken und Gespräche und lenkt mit Bedacht die Aufmerksamkeit. Das Ende ist erschütternd, ein dramaturgischer Geniestreich: wie die Guillotine, symbolisiert durch große fallende, schwarze Stoffbahnen und begleitet von einem unsäglich unter die Haut gehenden metallischen Laut, alle Karmelitinnen (bis auf die eine, die überlebt, um Zeugnis abzulegen) tötet.

Faszinierend fand ich, dass die Geschichte auf Tatsachen beruht und nicht nur musikalisch, sondern auch literarisch verarbeitet wurde. Außerdem hat mich der Gedankengang beschäftigt, jemand könne den Tod eines anderen sterben. Ich liebe es, ohne vorgefasste Meinung, offen und gespannt, anzusehen, was die Oper – jede einzelne mir neue Oper – mir bietet und erzählt.

(RP)
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