Serie: Innovationen aus Duisburg (Teil 5) Gescheiterte Tüftler und preisgekrönte Grundlagenforscher

Duisburg · Neben Innovationen aus großen Industriebetrieben, finden sich in der Duisburger Stadtgeschichte zahlreiche Erfindungen, die auf geniale Tüftler zurückgehen. Einer von ihnen ist Manfred Sonntag. Seit Jahrzehnten entwickelt er spritsparende Technologien für das Auto, die selbst große Autokonzerne noch nicht für sich entdeckt haben.

Das ist das zdi-Schülerlabor in Duisburg
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Manfred Sonntag verbaut seine Erfindungen in seinen eigenen Fahrzeugen und fährt seit Anfang der 1990er Jahre mit einem Hybridantrieb. Seitdem spart er fleißig Sprit. Als er die Erfindung vor über 20 Jahren den Automobilherstellern anbot, bekam er nur negative Rückmeldungen. Heute brüsten sich die Unternehmen mit ähnlichen Konzepten, wie dem von Sonntag. Warum sein günstiges Konzept bis heute nicht angenommen wird, kann er sich kaum erklären.

Während Sonntag auf ein fertiges Produkt blicken kann, das zumindest ihm einen direkten Nutzen verschafft, finden sich in Duisburg auch Innovationen in der Grundlagenforschung, die noch einen langen Weg zum fertigen Produkt gehen müssen. An der Universität Duisburg-Essen lehren und forschen am Campus Duisburg zahlreiche ausgezeichnete Wissenschaftler. Einer der prominentesten Preisträger ist Christof Schulz, der 2013 den höchstdotierten deutschen Wissenschaftspreis, den Leibniz-Preis erhielt. Schulz forscht auf dem Gebiet der Verbrennungsprozesse und Nanomaterialsynthese. Schulz untersucht dabei unter anderem mithilfe von Lasertechnik die chemischen Reaktionen in Verbrennungsmotoren. Er ist auch Sprecher des "Center for Nanointegration" (CENIDE) an der UDE. Der Zusammenschluss "CENIDE" befasst sich mit der Nanotechnologie und bringt Wissenschaftler zusammen, die sich zum Beispiel Gedanken über Nanomillimeter große Strukturen auf Oberflächen machen und erklären können, warum Klebestreifen kleben und kleinste Materialteilchen Batterien länger halten lassen.

Der Ionenbeschleuniger an der Universität Duisburg-Essen
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Der Ionenbeschleuniger an der Universität Duisburg-Essen

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Die UDE versucht mit Netzwerken wie "CENIDE" möglichst viele Forscher aus unterschiedlichen Fachrichtungen zusammenzubringen, um so neue Innovationen anzustoßen. Aber auch Laien werden in Duisburg zum Tüfteln animiert. Im Repair-Café in Ruhrort werden seit diesem Jahr Menschen ermutigt, ihre defekten Geräte selbst zu reparieren. Vielleicht entdeckt einer der Besucher hier sein technisches Talent und eifert in Zukunft Manfred Sonntag oder gar Christof Schulz nach.

(ac)
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