Duisburg Gereon Krebber im DKM: Wechselbad der Gefühle

Duisburg · Knapp 50 Ausstellungen weltweit in den letzten fünf Jahren, davon vier in den USA, das ist in Zahlen ausgedrückt das Ergebnis seiner jüngeren Ausstellungsarbeit. So stellte Hausherr Klaus Maas vom Museum DKM seinen "Schützling", den er und sein Partner Dirk Krämer 2005 im "Josef Albers Museum Quadrat" in Bottrop kennengelernt hatte, der Presse anlässlich der neuen Ausstellung im privaten Museum DKM vor. Vom 1973 in Oberhausen geborenen und seit 2012 als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf lehrenden Bildhauer Gereon Krebber ist hier die Rede.

 Sehenswert: Die Gereon-Krebber-Ausstellung im DKM.

Sehenswert: Die Gereon-Krebber-Ausstellung im DKM.

Foto: Reichwein

Es sei seine bisher größte Übersichtsausstellung überhaupt, die in den sieben Räumen der fast 500 Quadratmeter großen Wechselausstellungsfläche des Museums gezeigt wird", führte Maas weiter aus. Bereits mit dem Titel der Ausstellung "antagomorph" wirft der Künstler mehr Fragen auf, als Antworten zu geben. Die anspruchsvolle Wortbildung Krebbers bezieht sich auf die Gegenläufigkeit von Form und Material, die den gemeinsamen Nenner der ausgestellten Arbeiten darstellt. "Ein Antagonist", sagt er, "ist der Gegenspieler zum Protagonisten. Von Morph spricht man, wenn man Elemente gleichwelcher Art segmentiert. Eine solche Beziehung durch Kunst sichtbar zu machen, das ist hier mein Anliegen." Und das gelingt ihm vortrefflich, sind seine Arbeiten sowohl anziehend als auch abstoßend zugleich. Oder sie sind schön, gleichzeitig aber auch widerlich. Manches erscheint vertraut, dann aber auch wieder fremd. Ein Wechselbad der Gefühle, eine Täuschung der Wahrnehmung entsteht. Und genau das ist es, was Krebber in der Rezeption seiner Kunst bei den Besuchern entstehen lassen will. So impliziert sein 197 x 410 x 220 cm großes Kunstwerk "Ontö" ("So gesehen"), das in Raum II steht und aus Stahl, Fäden, Sprayfarbe und Lack besteht, sowohl Schwere als auch Leichtigkeit zugleich. "Man kann seinen Augen einfach nicht trauen", sagt der Künstler.

Zur jetzigen Ausstellung in Duisburg und der Vorgängerausstellung im Folkwang Museum Essen ist ein gemeinsamer Katalog erschienen, der Krebbers Arbeiten und Ausstellungen der letzten fünf Jahre dokumentiert. Er kostet 35 Euro.

Die Ausstellung "antagomorph. Gereon Krebber" läuft vom 30. September 2016 bis 5. März 2017. Regulär ist sie samstags, sonntags und an Feiertagen sowie an jedem ersten Freitag im Monat in der Zeit von 12 bis 18 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt beträgt zehn Euro, für Schüler und Studenten fünf Euro. Kinder bis sieben Jahre haben freien Eintritt. Das Museum befindet sich im Dellviertel, Güntherstraße 13-15. Weitere Informationen unter Telefon 020393555470 oder unter "http://www.museum-dkm.de" im Netz.

(RP)
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