Duisburg Gereinigt und mit fester Kugel

Duisburg · Hinter einer blickdichten Verhüllung wurde der 130 Jahre alte Mercator-Brunnen vor dem Rathaus saniert. Nun ist er wieder in voller Pracht zu bewundern – inklusive der stilisierten Weltkugel, die einst herunter zu rollen drohte.

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Hinter einer blickdichten Verhüllung wurde der 130 Jahre alte Mercator-Brunnen vor dem Rathaus saniert. Nun ist er wieder in voller Pracht zu bewundern — inklusive der stilisierten Weltkugel, die einst herunter zu rollen drohte.

Nun können Duisburgs Standesbeamte Brautleuten, die nach einem Fototipp fragen, endlich wieder DAS Hochzeitsmotiv in Duisburg schlechthin nennen: Der Mercator-Brunnen auf dem Burgplatz vor dem Rathaus. Von Mitte Dezember an war er eingerüstet und blickdicht verhüllt. Nun kann man ihn wieder in voller Pracht bewundern.

Zeit- und Kostenplan gehalten

Der alteingesessene Steinmetzbetrieb Berns, der 1885 gegründet wurde und nun von Roland Berns (35) zusammen mit seinem Vater in der siebten Generation geführt wird, hat das empfindliche Sandstein-Werk in den vergangenen Wochen gereinigt und saniert. Der von den verantwortlichen Wirtschaftsbetrieben kalkulierte Kostenrahmen von rund 40 000 Euro habe eingehalten werden können, sagte Roland Berns gegenüber der RP. Eingehalten wurde auch der Zeitplan. "Wir hätten den Brunnen sogar schon etwas früher enthüllen können, haben aber wegen des schlechten Wetters noch bis zu den Ostertferien gewartet", so Roland Berns.

Bei der Sanierung habe man darauf achten müssen, die alte Steinsubstanz nicht zu verletzten. Deshalb sei der Sandstein behutsam und in mehreren Etappen gereinigt worden, so Berns. Anders als befürchtet, hätten keine größeren Steinflächen entfernt werden müssen. Vielmehr habe sich gezeigt, dass die Schäden hauptsächlich aus kleineren Rissen bestanden, die durch Spezialmörtel ausgebessert werden konnten.

Alter Charme erhalten

Behutsam seien an einigen Stellen Lasuren aufgetragen worden, um farbliche Abweichungen auszugleichen. Roland Berns vermutet, dass einige Schwärzungen im Gestein durch Hitzeeinwirkungen entstanden sein könnten, möglicherweise noch Schäden aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Ziel der Brunnensanierung sei es gewesen, den alten Charme des Brunnens zu erhalten.

Nur noch reinigen

Die Sanierung sei, so Berns, noch rechtzeitig durchgeführt worden. Hätte man damit noch länger gewartet, wären Schäden aufgetreten, die kaum noch hätten ausgeglichen werden können. Der Mercator-Brunnen ist nach Berns' Einschätzung nun in einem Zustand, dass erst wieder in schätzungsweise 20 Jahren eine größere Sanierung fällig ist. Bis dahin reiche eine normale Reinigung (mit Wurzelbürste) und Begutachtungen in einem Abstand von jeweils drei Jahren. Gerhard Mercator wird jetzt übrigens wieder mit der stilisierten Weltkugel zu seinen Füßen präsentiert. Die Kugel war von Mitarbeitern der Wirtschaftsbetriebe bereits im Sommer 2009 entfernt worden. Damals hatte sich herausgestellt, dass sie "lose" auflag und herunter zu rollen drohte (und theoretisch hätte gestohlen werden können). Der Grund war, dass der Mörtelmantel, durch den sie jahrzehntelang fest gehalten wurde, porös geworden war. Nun ist die Kugel nicht nur neu vermörtelt, sondern auch noch mit Stahldübeln befestigt worden.

(RP)
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