Der neue GMD und seine Pläne Kobers Entscheidung für Duisburg

Der neue GMD will auf noch mehr Werke der Wiener Klassik setzen.

 Axel Kober, neuer Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker, bei seiner offiziellen Vorstellung im Stadttheater.

Axel Kober, neuer Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker, bei seiner offiziellen Vorstellung im Stadttheater.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Längst war es durchgesickert (die RP berichtete), seit der Ratssitzung am Montag ist es offiziell: Der 1970 geborene Axel Kober, seit zehn Jahren Generalmusikdirektor (GMD) der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg und seit der Spielzeit 2017/18 Chefdirigent der Duisburger Philharmoniker, wird mit Beginn der kommenden Spielzeit 2019/20 Duisburgs neuer GMD.

Nach eingehender Beratung habe sich die Findungskommission einstimmig dem Votum des Orchesters angeschlossen, das sich mit überwältigender Mehrheit für den international erfolgreichen Dirigenten ausgesprochen hatte, hieß es am Mittwoch gegenüber der Presse. Kobers Vertrag läuft erst einmal drei Spielzeiten bis 2022. Er wird wie bisher jeweils vier der zwölf Philharmonischen Konezrte pro Saison dirigieren. Ergänzend wird in jeder Saison ein neuer „Erster Gastdirigent“ engagiert, der jeweils drei Konzerte leitet - wie gestern bekannt gegeben wurde, ist das 2019/20 Benjamin Shwartz

Den Ausschlag gab dabei auch, dass Kober durch seine Tätigkeit an der Rheinoper viel mehr hier ist als ein „normaler“ GMD mit seinen acht Konzert-Wochen und auch bislang schon bei der Personalpolitik der Duisburger Philharmoniker mitgewirkt hat. „Das Orchester musiziert sehr gerne mit Axel Kober und freut sich, dass es in ihm einen Ansprechpartner hat“, erklärte Philharmonie-Intendant Prof. Dr. Alfred Wendel gestern und fuhr fort: „Er kennt die Werke, als wenn er die Komponisten persönlich kennen würde, seine Aufführungen haben einen natürlichen Fluss, er verbreitet als Dirigent nicht Angst und Schrecken, wie das andernorts offenbar noch üblich zu seinen scheint“, damit spielte Wendel auf die aktuellen Vorwürfe gegen Daniel Barenboim an.

Kober kündigte an, er werde noch mehr Werke der Wiener Klassik und der zeitgenössischen Musik auf das Programm setzen, um die „Spielkultur“ des Orchesters noch weiter zu differenzieren. Die Solisten sollen noch mehr als bisher aus den eigenen Reihen kommen – und auch aus der großen internatioalen Opernwelt, in die Kober Kontakte hat.

Er sei da eher altmodisch, meinte er gestern, der GMD einer Stadt sei verantwortlich für deren Musikleben: „Ich könnte ja auch nur noch in Dresden, Hamburg und Wien dirigieren. Ich habe mich aber für Duisburg entschieden.“ Die jüngeren Ersten Gastdirgenten sollen eigene Impulse setzen, damit in späteren Jahren die Suche nach einem neuen GMD schneller vonstatten gehen kann.

 Details der kommenden Spielzeit werden am 15. Mai verkündet.

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