Duisburg Gegen Altersarmut von Frauen

Duisburg · Duisburgs Frauenbeauftragte Doris Freer ist erneut zur Landessprecherin der kommunalen Gleichstellungstellen des Landes gewählt worden.

 Duisburgs Frauenbeauftragte Doris Freer.

Duisburgs Frauenbeauftragte Doris Freer.

Foto: STadt Duisburg

Die Mitgliederversammlung der kommunalen Frauenbüros sprach ihr jetzt einstimmig das Vertrauen aus. Zentrales Anliegen der Landesarbeitsgemeinschaft der rund 400 Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten ist die Lobbyarbeit für die Interessen und Belange der Frauen in NRW. "So habe ich die Chance — auch wenn es mich viel Freizeit kostet — die Ziele und Inhalte der Frauenbewegung auch überregional mitzugestalten", sagte Doris Freer nach ihrer Wahl. Sie werde sich künftig besonders für soziale Belange von Frauen, aber auch für Umwelt- und Gesundheitsschutz aus Frauensicht einsetzen.

Die Mitgliederversammlung der Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros/ Gleichstellungsstellen NRW (LAG NRW) forderte jetzt in Duisburg einen existenzsichernden Mindestlohn. Die Gleichstellungsbeauftragten aus ganz NRW waren entsetzt über das katastrophale Ausmaß der Beschäftigung zu Niedriglöhnen in Deutschland. Drei Viertel aller Frauen mit Kindern könnten langfristig nicht ihre Existenz sichern, erläuterte Dr. Irene Pimminger von der Gleichstellungsagentur im Europäischen Sozialfonds.

Ein Drittel aller Frauen und zehn Prozent der Männer verdienten so wenig Geld, dass es für eine unmittelbare Existenzsicherung nicht reicht. Bezieht man ein, dass im aktiven Erwerbsleben so viel erwirtschaftet werden muss, dass man auch für Fälle von Arbeitslosigkeit und Krankheit sowie das Alter abgesichert sein muss, dann können 62 Prozent der Frauen ohne Kinder (29 Prozent der Männer) und 74 Prozent der Frauen mit Kindern (43 Prozent Männer) kein existenzsicherndes Einkommen erwirtschaften. Ein allgemeiner Mindestlohn müsse daher bei etwa 13 Euro pro Stunde brutto liegen.

Die LAG NRW setzt sich auch für existenzsichernde Beschäftigung im öffentlichen Dienst ein. "Dieser Bereich, der ein immer stärkeres Ausmaß annimmt, muss auch im Rahmen der Novellierung des Landesgleichstellungsgesetzes und auch im Rahmen des Frauenförderplans der Stadt Duisburg aufgegriffen werden", so Doris Freer. Teilzeitbeschäftigung von Frauen mit wenigen Wochenstunden wird ein immer größeres Problem für die Existenzsicherung. So werde die Altersarmut von Frauen programmiert, auch im öffentlichen Dienst, sagte die Duisburger Gleichstellungsbeauftragte.

(RP)
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