Loveparade-Katastrophe in Duisburg Gedenkstätte erinnert an 21 Tote

Duisburg · Vor drei Jahren starben bei der Loveparade in Duisburg 21 Menschen. Jetzt wollen Angehörige der Opfer aus fünf Ländern zum Unglücksort kommen. Dort erinnert seit neuem eine Gedenkstätte an die Katastrophe - deren Aufarbeitung nach wie vor Fragen offen lässt.

Loveparade-Gedenkstätte fertiggestellt
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Loveparade-Gedenkstätte fertiggestellt

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Foto: dpa, Federico Gambarini

Auf dem damaligen Gelände der Duisburger Loveparade ist zum dritten Jahrestag der Katastrophe eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die 21 Toten fertiggestellt worden.
Eine Gedenktafel und 21 Kreuze stehen im Mittelpunkt der 500 Quadratmeter großen Anlage im alten Zu- und Abgangsbereich der Loveparade von 2010. Dort waren die jungen Menschen im Gedränge ums Leben gekommen. Mehr als 500 Besucher erlitten Verletzungen.

Am Jahrestag am 24. Juli wollen Betroffene aus fünf Ländern und Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) zum Gedenken nach Duisburg kommen, teilten Stadtverwaltung und Notfallseelsorge am Freitag in Duisburg mit.

"Das ist für mich als Oberbürgermeister ein bewegender Moment", betonte Sören Link (SPD), Nachfolger des über die Loveparade gestürzten Adolf Sauerland (CDU), bei der Besichtigung der Anlage.
Der Vorsitzende der Loveparade-Selbsthilfe, Jürgen Hagemann, sagte über die Konsequenzen der Katastrophe: "Der Kenntnisstand der Aufarbeitung hat sich erweitert."

Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen zwar noch nicht abgeschlossen. Bekannt ist aber, dass die Behörde gegen 16 Beschuldigte, vor allem von Stadt und Veranstalter Lopavent ermittelt. Zudem kommen zwei Gutachten zu dem Schluss, dass zahlreiche Fehler bei der Genehmigung und Durchführung gemacht worden seien. Der Massendynamik-Professor Keith Still kommt sogar zu dem Schluss, dass es nach dem von der Stadt genehmigten Konzept nicht einmal theoretisch möglich gewesen wäre, das Techno-Fest gefahrlos durchzuführen.

Noch am Freitagabend wollten Betroffene, Oberbürgermeister Link, Opferanwalt Julius Reiter und Hilfegruppen zu einem Runden Tisch zusammenkommen. In einer Diskussionsrunde sollte es um Fragen der juristischen wie politischen Aufarbeitung und der Möglichkeit langfristiger Hilfe für Betroffene gehen.

(dpa)
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