Duisburg Gebag-Spitze schlägt zurück

Duisburg · Die Auseinandersetzung um die Stellungnahme des Rechnungsprüfungsamtes (RPA) zum Gebag-Verkauf Küppersmühle (wir berichteten) schlägt hohe Wellen. Eine wenige Tage alte Stellungnahme der Gebag-Geschäftsführung zu diesem Bericht kommt einer Ohrfeige gleich. Denn darin attestiert die Unternehmensleitung dem Amt quasi weitgehende Unwissenheit in der Sache.

Eine der Vorhaltungen lautete, es sei weder von den geldgebenden Banken noch von der Stadt gewollt gewesen, dass Dr. Utz Brömmekamp einziges Gebag-Vorstandsmitglied sei. "Diese Aussage ist falsch", stellt die Gebag kurz und knapp klar. Brömmekamp sei gefragt worden, ob er das städtische Wohnungsbauunternehmen auch alleine leiten könne und sei im Februar 2012 zum alleinigen Geschäftsführer bestellt worden, Die Banken hätten in ihrer jüngsten Sitzung am 4. November die Verlängerung der Kurzfristkredite vertagt, als sie gehört hätten, dass Brömmekamp gegebenenfalls nicht mehr weiter zur Verfügung steht.

Die Gebag-Geschäftsführung nimmt Satz für Satz die Vorhaltungen des Rechnungsprüfungsamtes auseinander und verweist immer wieder auf dessen Unkenntnisse über die Vertragsabläufe, -inhalte und -gespräche (weil es meist gar nicht eingebunden war). Das Amt suggeriere, dass durchaus seitens der Gebag nachweisbar erfolgte Überlegungen nicht angestellt worden seien und nehme extern von Fachleuten erstellte Prüfberichte zu geltenden und nicht mehr gültigen Vertragsinhalten überhaupt nicht zur Kenntnis. Es stelle Behauptungen auf, die jeder Grundlage entbehrten und operiere bei den durch den Verkauf wegfallenden Mieteinnahmen für die Küppersmühle auch noch mit falschen Zahlen, worauf es zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal hingewiesen worden sei.

Die Auseinandersetzung ist in so weit von Bedeutung, als die Verträge mit den geldgebenden Banken am 28. Februar kommenden Jahres auslaufen. Da die Geldinstitute dem Gebag-Geschäftsführer vertrauen, droht, dass sie keine weiteren Kredite geben, sollte er vor der Türe gesetzt werden (was das RPA wie berichtet indirekt schon vorgeschlagen hat).

Es kann aber auch passieren, dass der von dem Amt Gescholtene selbst die Brocken hinwirft und in seine Unternehmensberatung zurückkehrt, die ihn für seinen Gebag-Einsatz bezahlt.

(hch)
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