Duisburg Gebag: Neue Wohnformen für Senioren

Duisburg · Möglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben - das wollen heutzutage die meisten Senioren. Die Gebag, das Immobilienunternehmen der Stadt Duisburg, richtet sich mit entsprechenden Angeboten darauf ein.

 An der Stormstraße befinden sich viele Wohnungen im Besitz der Gebag. Einige der Gebäude will das städtische Wohnungsbauunternehmen durch neue ersetzen, um Wohnungen für Senioren zu bekommen, die möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden bleiben wollen.

An der Stormstraße befinden sich viele Wohnungen im Besitz der Gebag. Einige der Gebäude will das städtische Wohnungsbauunternehmen durch neue ersetzen, um Wohnungen für Senioren zu bekommen, die möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden bleiben wollen.

Foto: Reichwein

Bis ins hohe Alter fit bleiben und selbstständig in dem vertrauten Umfeld wohnen - so stellen sich heute viele Senioren ihren Lebensherbst und -abend vor. Besonders, wenn sie irgendwann auf Hilfe und Pflege angewiesen sind, bieten dann entsprechend ausgestattete Wohnangebote die Grundvoraussetzung für ein weiterhin selbstbestimmtes Leben.

Das weiß auch Bernd Wortmeyer, Geschäftsführer der Gebag, dem Immobilienunternehmen der Stadt Duisburg. Im Redaktionsgespräch mit der Rheinischen Post berichtete er von zwei aktuellen Projekten, mit denen die Gebag den speziellen Wohnbedürfnissen von Senioren gerecht werden will.

So sei derzeit im Dellviertel an der Reitbahn gleich ein ganzes Haus in Planung, in dem Senioren ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen gemäß wohnen können - ein Projekt, das von der Gebag begleitet wird. "Das ist eine Gruppe von rund 25 Leuten, alle im Alter zwischen 60 und 80 Jahren", berichtet Wortmeyer. 18 Wohneinheiten sollen dort entstehen. Gemeinsam mit Architekten und einem Moderator planen die künftigen Bewohner derzeit ihr zukünftiges Zuhause nun mit. Die Seniorengruppe möchte das Objekt als Ganzes mieten und im Falle einer späteren Neuvermietung einzelner Wohneinheiten selbst über die neuen Gruppenmitglieder entscheiden können. "Spätestens im Frühjahr dieses Jahres soll mit dem Bau begonnen werden", kündigt Wortmeyer an.

Ein ganz anderes Projekt will die Gebag an der Stormstraße in Rheinhausen umsetzen. Rund 400 Wohnungen, die teilweise bereits renoviert sind, betreibt die Gebag in diesem Quartier. Ein Hochhaus mit 70 Wohneinheiten, von denen aktuell nur noch drei vermietet sind, soll abgerissen werden. Ersetzt werden soll es durch einen Neubau mit 50 barrierefreien Wohnungen. "Wir müssen in Quartieren denken, nicht in Standorten", betont Wortmeyer. "Hier leben überwiegend quartiers-treue alte Rheinhauser, die auch in Zukunft in ihrem gewohnten Umfeld bleiben möchten. Wir wollen auf die Bedürfnisse älterer Menschen eingehen und zum Beispiel auch Projekte für betreutes Wohnen schaffen. 2015 wird damit angefangen. Die Fördermittel sind schon bereitgestellt", sagt er.

Im Zuge des Neubaus sei etwa daran gedacht, die Wohnungen mit Notrufsystemen auszustatten, die niedrigschwellig ganz leicht über Gebag-Sachbearbeiter, die vor Ort in den Quartieren anzutreffen sein sollen, angemietet werden können. Es sei notwendig, zumindest einen Teil der Häuser mit Aufzügen auszustatten, damit nicht nur junge fitte Menschen dort wohnen könnten. Außerdem solle es Möglichkeiten geben, sich mit der Nachbarschaft zu treffen. Solche Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen müsse bei der Bestandsentwicklung ebenfalls im Auge behalten werden.

"Generationenwohnen ist modern", sagt Bernd Wortmeyer. Wichtig sei es, mit der sinnvollen und lebenswerten Planung von Quartieren die Stadtentwicklung positiv voran zu treiben. Die Gebag werde darin investieren, hat er sich zum Ziel gesetzt.

(RP)
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